"Entjudungsinstitut"

 (dpa)

Elf evangelische Landeskirchen hatten das "Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben" am 6. Mai 1939 auf der Wartburg auf den Weg gebracht. Bis 1945 haben bis zu 200 Mitarbeiter aus dem ganzen Deutschen Reich versucht, jüdische Einflüsse auf Lehre und Praxis der evangelischen Kirche zu beseitigen.

Zu den Ergebnissen des "Entjudungsinstituts" gehörten eine um alle jüdischen Bezüge und Namen gekürzte Ausgabe des Neuen Testaments unter dem Titel "Die Botschaft Gottes" und ein Katechismus "Deutsche mit Gott", in dem Jesus als "Arier" dargestellt wurde. Veröffentlicht wurde außerdem ein Gesangbuch, in dem Worte wie "Jerusalem" oder "Zion" getilgt und hebräische Formeln wie Amen oder Halleluja durchgängig durch "Das walte Gott" oder "Lobe den Herrn" ersetzt wurden. Auch nach 1945 unterrichtete Instituts-Direktor Walter Grundmann evangelische Theologen. (kna/22.04.2019)