Ein Ständchen zum 100. Geburtstag der größten Domglocke in Köln

Der decke Pitter, die Petersglocke des Kölner Domes, wird 100 Jahre alt / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Der decke Pitter, die Petersglocke des Kölner Domes, wird 100 Jahre alt / © Elisabeth Schomaker ( KNA )

Von Köln bis nach Rom: Der Büttenclown Willibert Pauels singt der größten Glocke des Kölner Doms ein Ständchen zum 100. Geburtstag. "Decke Pitter – Du Kölsches Klangjewitter" – also "Dicker Peter – du kölnisches Klanggewitter" – heißt das Lied, das der katholische Diakon am Dienstag in Köln vor Journalisten präsentierte.

"Decke Pitter" ist der kölsche Spitzname der Petersglocke, die am 5. Mai 1923 im thüringischen Apolda gegossen wurde und mit einem Gewicht von 24 Tonnen eine der größten Glocken weltweit ist.

"Wir hören dich aus dem Dom von Köln bis nach Rom", heißt es übersetzt in dem Song, das Bernd Knopp, Stephan Baur und Klaus Löhmer geschrieben haben. "Dicker Peter, wir schlagen dich zum Ritter. Und eines ist gewiss, dass du der Größte bist." Und weiter: "Du gehst durch Mark und Bein, du lässt uns nie allein. Ob Freude, ob Leid, du bist für die Ewigkeit."

Interpret Pauels betonte, wie wichtig die Petersglocke für die Kölner sei – auch für jene, "die mit der Kirche nichts am Hut haben". Er erinnerte daran, wie er als Kind aus dem Bergischen Land nach Köln fuhr. Der Anblick des Doms habe ihn stets in Staunen versetzt. "Und wenn wir an einem Feiertag in Köln waren, dann mit dem ersten dunklen, mächtigen, wuchtigen Ton – booong, der Decke Pitter!"

Auch der Kölner Stadtdechant Robert Kleine freut sich über das Jubiläumslied für die Glocke, die auf den Namenspatron des Kölner Doms, den Heiligen Petrus, geweiht ist. An den großen Feiertagen, die der "Decke Pitter" einläutet, versammelten sich immer viele Menschen auf der Domplatte: "Der Decke Pitter ist für uns nicht mehr wegzudenken."

Kleine erinnerte zudem an den Vorgänger der Petersglocke. Die Kaiserglocke wurde im Ersten Weltkrieg zu Munitionszwecken eingeschmolzen. Gerade in der Zeit des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine denke er daran, was Menschen wegen eines Krieges alles zu tun bereit wären – und welche Kulturgüter mitunter vernichtet würden.

Das Jubiläum des Schwergewichts wird von Donnerstag bis Sonntag mit einem Europäischen Glockentag begangen. Auf dem Programm stehen unter anderem eine Ausstellung und Vorträge über die Glocke, ein Konzert aller zwölf Domglocken und ein öffentlicher Glockenguss auf der Domplatte am Freitagabend sowie ein Glockenspaziergang durch die Altstadt am Samstag. (KNA 02.05.23)