Eichstätter Dom

Der Eichstätter Dom / © Bildagentur Zoonar GmbH (shutterstock)
Der Eichstätter Dom / © Bildagentur Zoonar GmbH ( shutterstock )

Die erste Eichstätter Bischofskirche entstand im 8. Jahrhundert. Sie wurde wahrscheinlich von Gerhoh, dem Nachfolger des ersten Eichstätter Bischofs Willibald errichtet. Der heutige Dom geht auf das 11. Jahrhundert zurück. Die Eichstätter Bischofskirche wurde nicht nach einem einheitlichen Plan verwirklicht. Generationen von Baumeistern, Handwerkern und Künstlern haben an ihr gearbeitet. So sind im Dom die verschiedenen Baustile festzustellen: Frühromanik in der Sakramentskapelle, Hochromanik an den Türmen, Frühgotik im Willibaldschor, Spätgotik in Langhaus und Querhaus sowie Spätbarock an der Westfassade. Gleich geblieben ist seit dem ersten Bau die Stelle und die Ausrichtung des Gotteshauses.

Die Geschichte in Stichpunkten

8. Jh. Willibald und Bonifatius kommen im Jahr 740 nach "Eihstat". Sie finden einen zerstörten Ort mit einer unversehrten Marienkirche vor. Willibald empfängt 741 in Sulzenbrücken bei Erfurt die Bischofsweihe. In Eichstätt errichtet er ein Missionskloster. Bald danach entsteht die erste Bischofskirche in Steinbauweise. Sie ist 12 m breit.

11. Jh. Unter den Bischöfen Gebhard I. (1042 - 1057) und Gundekar II. (1057 - 1075) entsteht der frühromanische Dom mit einer Krypta (Unterkirche) im Ostchor. Dieser Bau erreicht fast die Länge des heutigen Domes.

14. Jh. Bischof Berthold Burggraf von Nürnberg (1351 - 1365) beginnt den Neubau des spätgotischen Domes. Dieser ist um 1396 weitgehend vollendet und im wesentlichen bis heute erhalten geblieben.
15. Jh. An der Südostseite des Domes entsteht ab 1480 das zweischiffige Mortuarium als Begräbinisstätte des Domkapitels.

16. Jh. Loy Hering gestaltet 1514 die Sitzfigur des heiligen Willibald aus Jurakalkstein.

18. Jh. Dombaumeister Gabriel de Gabrieli erbaut 1714 bis 1718 die prächtige Westfassade im Barockstil.

20. Jh. Von 1971 bis 1975 wird der Dom gründlich renoviert und umgestaltet. Umfangreiche Bodengrabungen bringen wichtige neue Erkenntnisse zur Geschichte des Domes. 1989 wird die Grablege für die Bischöfe in der letzten nördlichen Seitenkapelle im modernen Stil ausgestaltet.

Bedeutende Künstler

Bedeutende Künstler haben im Lauf der Jahrhunderte an der Gestaltung des Doms mitgewirkt, so die Baumeister Matthäus Roritzer (ca. 1430-1492/95), Hans Paur (ca. 1475-1500), Gabriel de Gabrieli (1671-1747), Mauritio Pedetti (1719-99), die Bildhauer Hans Peuerlin (+ um 1508), Augsburg, Loy Hering (um 1485-1554), Blasius Gerg (*1927), Lenggries, Fritz König (*1924 in Würzburg) und der Maler Hans Holbein der Ältere (1460/70-1524).

Der Dom hat eine Gesamtlänge von ca. 100 m; die Türme sind 54 und 52 m hoch. (Quelle: Eichstätter Dom)