Eckdaten zum weltweiten Waffenhandel

Symbolbild: Waffenlieferung / © Cpl Nathan Tanuku (dpa)
Symbolbild: Waffenlieferung / © Cpl Nathan Tanuku ( dpa )

Die beiden großen Kirchen haben ihren Rüstungsexportbericht vorgelegt. Der Rüstungsexportbericht der Bundesregierung steht noch aus. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert einige Daten zum weltweiten Waffenhandel.

Die drei Spitzenreiter beim Anteil am globalen Handel mit Großwaffen zwischen 2018 bis 2022 waren die USA (40 Prozent), Russland (16 Prozent) und Frankreich (11 Prozent); Deutschland lag mit 4,2 Prozent auf Platz 5.

Die drei größten Importeure gemessen an ihrem Anteil am weltweiten Handel mit Großwaffen zwischen 2018 bis 2022 waren Indien (11 Prozent), Saudi-Arabien (9,6 Prozent) und Katar (6,4 Prozent).

Die Umsätze der 100 größten Rüstungskonzerne gingen im vergangenen Jahr offenbar zurück. Das Friedensforschungsinstitut Sipri bezifferte die Einnahmen dieser Unternehmen unlängst auf 597 Millionen US-Dollar. Das bedeute mit Blick auf den Verkauf von Waffen und militärischen Dienstleistungen einen inflationsbereinigten Rückgang um 3,5 Prozent im Vergleich zu 2021.

Im Jahr 2022 erteilte die Bundesregierung insgesamt 8.698 Einzelgenehmigungen für Rüstungsexporte im Gesamtwert von 8,36 Milliarden Euro. Im Jahr davor belief sich dieser Wert auf 9,35 Milliarden Euro. Ausfuhrgenehmigungen entsprechen nicht den tatsächlichen Ausfuhren, sondern beziehen sich auf Rüstungsexporte in der Zukunft. Sie gelten gleichwohl als wichtiger Gradmesser.

Von diesen Einzelausfuhrgenehmigungen betrafen 38,7 Prozent sogenannte Drittstaaten außerhalb von Nato und EU oder diesen gleich gestellte Länder. Das ist der niedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre.

Im Jahr 2022 genehmigte die Bundesregierung die Ausfuhr von Kleinwaffen wie Maschinenpistolen und Kleinwaffenteilen in Höhe von

87,1 Millionen Euro. Damit ist dieser Wert im Vergleich zum Jahr davor stark gestiegen: 2021 genehmigte die Bundesregierung die Ausfuhr von Kleinwaffen im Wert von 43,9 Millionen Euro. Laut Regierung ist dieser Anstieg auf größere Beschaffungsvorhaben von EU- und NATO-Ländern zurückzuführen.

Im ersten Halbjahr 2023 genehmigte die Bundesregierung rund 4,6 Milliarden Euro für Rüstungsexporte. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 4,1 Milliarden. Alleine auf die Ukraine entfielen im ersten Halbjahr 2023 rund 1,18 Milliarden Euro, etwa doppelt soviel wie im ersten Halbjahr 2022.