Der Internationale Frauentag

Weltfrauentag / © afp Thumbnail (AFP)
Weltfrauentag / © afp Thumbnail ( AFP )

Am Internationalen Weltfrauentag am 8. März gehen Frauen weltweit für ihre Rechte an die Öffentlichkeit. Sein Ursprung liegt in der sozialistischen und sozialdemokratischen Arbeiterbewegung vor dem Ersten Weltkrieg. 

Bereits am 8. März 1857 demonstrierten mehrere hundert Fabrikarbeiterinnen in New York gegen karge Löhne und den Zwölf-Stunden-Tag. 51 Jahre später, am 8. März 1908, starben durch einen Brand in einer New Yorker Textilfabrik 129 streikende Arbeiterinnen, die vom Fabrikbesitzer in der Werkshalle eingeschlossen worden waren. Einem Aufruf der deutschen Sozialistin Clara Zetkin (1857-1933) folgend gingen im März 1911 rund eine Million Frauen in Deutschland, Dänemark, Österreich-Ungarn und der Schweiz auf die Straßen. Erste Forderung war das Frauenwahlrecht, das in Deutschland 1919 durchgesetzt wurde. 

Während des Ersten Weltkriegs und unter der NS-Diktatur war der "sozialistische" Feiertag verboten. Die Nationalsozialisten propagierten stattdessen den Muttertag, der ihrem Frauenbild eher entsprach. Doch im Untergrund lebte der Frauentag weiter.

Nach 1945 entzweite der Kalte Krieg auch den Frauentag. Im Westen verlor er an Bedeutung, wurde dann vor allem von der Frauen- und Friedensbewegung ab Ende der 60er Jahre begangen. In der DDR entwickelte sich der 8. März vielfach zum "sozialistischen Muttertag". 1977 erklärten die Vereinten Nationen den Internationalen Frauentag zum offiziellen Feiertag. (epd)