Der Andere Dienst im Ausland

Daumen hoch für Freiwilligendienste / © sharshonm (shutterstock)
Daumen hoch für Freiwilligendienste / © sharshonm ( shutterstock )

Der Andere Dienst im Ausland (ADiA) unterscheidet sich von allen anderen Freiwilligendiensten dadurch, dass er nicht in erster Linie als Bildungsprojekt für junge Menschen gedacht ist. Er ist seiner Entstehung nach ein Friedensdienst, der die Völkerverständigung fördern soll. Als es in Deutschland noch die Wehrpflicht gab, war der ADiA als "Zivildienst im Ausland" anerkannt.

Anders als bei den meisten anderen Diensten entstand das Konzept zum ADiA nicht auf dem Schreibtisch einer politischen Institution. Seit den Siebzigerjahren gab es Vereine, die als Alternative zum deutschen Zivildienst Friedens- und Versöhnungsdienste im Ausland organisierten. Die Dienste wurden von den deutschen Behörden stillschweigend als Zivildienst anerkannt, eine rechtliche Grundlage gab es dafür aber eigentlich nicht. Im Jahre 1986 wurde diese Praxis dann durch eine Änderung des Zivildienstgesetzes quasi legalisiert. Von nun an konnte man offiziell einen Wehrersatzdienst im Ausland ableisten – den Anderen Dienst im Ausland.

Trotz Ende der Wehrpflicht wird der Dienst weiter angeboten; nun nicht mehr als Auslandszivildienst, sondern als Freiwilligendienst mit recht eigenständigem Profil und der üblichen staatlichen Qualitätssicherung: Für die Registrierung der Entsendeorganisationen ist das Bundesfamilienministerium zuständig.

(Quelle: Beatrice Tomasetti)