Das Christentum in Bahrain

Blick auf Manama, Bahrain / © P.V.R.M (shutterstock)

Im arabischen Königreich Bahrain sind von den rund 1,4 Millionen Einwohnern gut 70 Prozent Muslime (davon bis zu 60 Prozent Schiiten, 40 Prozent Sunniten). Die Christen machen rund 14,5 Prozent aus. (Hindus 9,8 Prozent, Buddhisten 2,5 Prozent). Die einheimische Bevölkerung, die nicht einmal die Hälfte der Einwohner ausmacht, ist fast zur Gänze muslimisch, es gibt aber auch einige wenige einheimische Christen.

Wie auch in den anderen Golfstaaten gilt für Bahrain: Der Islam ist Staatsreligion, das Rechtssystem basiert auf der Scharia. Für die Christen gibt es grundsätzlich aber Kultfreiheit. Immer wieder stellt der König den Kirchen Grundstücke für neue Kirchen zur Verfügung. Die römisch-katholische Kirche ist mit rund 80.000 Mitgliedern mit Abstand die größte christliche Konfession im Land. Es gibt aber auch zahlreiche syrisch-orthodoxe, koptische und protestantische sowie indische orthodoxe, protestantische und katholische Christen.

In Bahrain gibt es zwei katholische Pfarreien sowie die neu erbaute und Ende 2021 geweihte Kathedrale "Unsere Liebe Frau von Arabien" unweit der Hauptstadt Manama. Sie bietet Platz für bis zu 2.300 Gläubige und ist damit die zweitgrößte römisch-katholische Kirche am Persischen Golf.

Kirchenadministrativ gehört Bahrain zusammen mit Kuwait, Katar und Saudi-Arabien zum 2011 begründeten Apostolischen Vikariat Nordarabien. Seit dem Tod von Bischof Camillo Ballin (1944-2020) leitet der aus der Schweiz stammende und seit Jahrzehnten in Arabien wirkende Bischof Paul Hinder (80) das Vikariat als Apostolischer Administrator.

Konfliktpotenzial besteht in Bahrain zwischen Sunniten und Schiiten. Die Bevölkerungsmehrheit ist schiitisch, das Königshaus bzw. die politische Führung des Landes sunnitisch. (KNA/Stand 2022)