Das Adelsgeschlecht Münchhausen

Figur des Baron von Münchhausen / © May_Lana (shutterstock)
Figur des Baron von Münchhausen / © May_Lana ( shutterstock )

Der verzweigte Stammbaum derer von Münchhausen zählt etwa 1.300 Namen. Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals 1183 mit dem "dominus Rembertus, pater Gyselheri de Monechusen". Der Stammsitz lag in der später aufgegebenen Siedlung Munichehausen am Steinhuder Meer, wohl ursprünglich Grundbesitz des Klosters Loccum. Einer landläufigen, aber wohl falschen Überlieferung zufolge soll einer der frühen Münchhausens ein aus dem Kloster freigegebener Mönch (aus dem Mönchhaus) gewesen sein - weshalb das Familienwappen auch einen Mönch mit Bibel und Stab zeige.

Die Münchhausens der Weißen und der Schwarzen Linie haben Offiziere, Gutsbesitzer, Wissenschaftler und Schriftsteller hervorgebracht, so etwa den Heerführer Hilmar von Münchhausen (1512-1573). Johann von Münchhausen (gest. 1572) war Bischof von Kurland und Ösel-Wiek. Gerlach Adolph von Münchhausen gründete als hannoverscher Minister 1734 die Universität Göttingen.

In jüngerer Zeit brachte es der Jurist Friedemann Freiherr von Münchhausen (1906-2002) zum Entnazifizierer und Justizstaatssekretär in Nordrhein-Westfalen, Thankmar von Münchhausen (90) als FAZ-Redakteur und Historiker zum Bundesverdienstkreuz Erster Klasse und Anna von Münchhausen (68) zur Textchefin der Wochenzeitung "Die Zeit". (KNA / 20.02.2022)