Corona-Krise und die Umwelt

Probe eines positiver Coronatests (shutterstock)

Weniger Verkehr auf den Straßen, die Industrieproduktion teilweise heruntergefahren, Geschäfte zu, Büros verwaist – was macht die Corona-Krise mit der Umwelt? Das Umweltbundesamt hat Antworten auf diese Fragen zusammengestellt: Im Moment lässt es sich noch nicht genau sagen, welchen Einfluss die Corona-Krise auf die Umwelt  haben wird. Eine Emissionsreduktion etwa durch weniger Verkehr und weniger Industrieprozesse wirkt sich grundsätzlich positiv auf die Luftqualität, die Lärmsituation und auf die Menge der Treibhausgase aus. Wie groß dieser Einfluss ist, lässt sich erst seriös abschätzen, wenn qualitätsgesicherte Daten zur Berechnung vorliegen.

Ob die Corona-Krise auch langfristig positive Effekte auf die Umwelt haben wird, hängt von den Lösungsstrategien und Zukunftsperspektiven ab, die parallel zum akuten Krisenmanagement entwickelt und diskutiert werden. Das Gute daran: Viele nachhaltige und innovative Konzepte liegen vor und einiges, was bis vor kurzem noch schwer denk- und umsetzbar schien, ist zur maßgeblichen Leitlinie oder zum essentiellen Handlungsinstrument in der Krise geworden. Für die Digitalisierung z. B. hat dies deutliche Schritte nach vorne bewirkt. Die Krise eröffnet auch neue Erlebnisräume. Es werden Lebensstile denkbarer, die Nachhaltigkeit unterstützen, in der Mobilität, dem Konsum, der Ernährung, und im Umgang mit Natur. Chancen für die Zukunft ergeben sich  daraus, wenn nachfolgende Konjunkturprogramme auf die Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft und Eindämmung des Klimawandels ausgerichtet werden.  

Erste Analysen zeigen bereits Verbesserungen der Luftqualität, genaue Auswertungen können erst nach einem längeren Zeitraum gemacht werden. Langfristige Änderungen insbesondere von Mobilitätsstrukturen oder im Mobilitätsverhalten (mehr Fuß-, Radverkehr oder Home-Office) können auch zukünftig einen wichtigen Beitrag zu einer besseren Luftqualität liefern. Dafür braucht es geeignete Rahmenbedingungen wie z. B den Ausbau der Rad- und Fusswegeinfrastruktur oder auch der digitalen Infrastruktur. Generell ist eine langfristig hohe Luftqualität auch ein Beitrag für die Gesundheit der Bevölkerung.

Weniger Verkehr und weniger industrielle Produktion werden zu weniger Treibhausgas-Emissionen führen. Wie groß der Effekt tatsächlich sein wird, kann erst bewertet werden, wenn genaue Daten über Kraftstoffverkauf, Fahrleistung und Energieverbrauch vorliegen. Krisen in der Vergangenheit (etwa die Wirtschaftskrise 2008/09) haben gezeigt, dass nach der Krise relativ rasch wieder ähnlich hohe Treibhausgas-Emissionen erreicht wurden.

(Quelle: Umweltbundesamt)