Carlos Filipe Ximenes Belo

Carlos Filipe Ximenes Belo 2002 in Dili / © Friedrich Stark (epd)
Carlos Filipe Ximenes Belo 2002 in Dili / © Friedrich Stark ( epd )

Der katholische Bischof Carlos Filipe Ximenes Belo zählte zu den größten Helden des Freiheitskampfes in Osttimor. 1996 erhielt er den Friedensnobelpreis, gemeinsam mit dem Rebellenführer und späteren Staatspräsidenten Jose Ramos-Horta. Nach der Unabhängigkeit 2002 trat der Ordensmann der Salesianer Don Boscos als Bischof zurück und ging als Missionar nach Mosambik. In der Heimat genoss der heute 74-Jährige weiter höchstes Vertrauen.

Das südostasiatische Osttimor gehört zu den jüngsten Staaten der Welt. Seit die Nation 2002 ihre Unabhängigkeit von Indonesien erstritt, kämpft das bitterarme Land um wirtschaftlichen Aufschwung.

Belo wurde am 3. Februar 1948 als Sohn eines Lehrers geboren. Ab 1968 studierte Belo in Lissabon Philosophie; er trat dem Salesianerorden bei und kehrte zunächst als Lehrer zurück in die Heimat. Nach der indonesischen Annexion wählte er noch einen Umweg, studierte in Lissabon und Rom Theologie. 1981, inzwischen zum Priester geweiht, kehrte er erneut ins besetzte Osttimor zurück, wo der gegen den Völkermord engagierte Apostolische Administrator von Dili, Bischof Martinho da Costa Lopes (1977-1983), von der indonesischen Generalität mit massiven Drohungen aus dem Amt gedrängt wurde.

Als sein Nachfolger wurde schon damals der noch junge Priester Belo auserkoren, aber angesichts der lebensgefährlichen Zeiten erst 1988 zum Bischof geweiht und ins Amt gebracht. Belo führte den Kampf seines Vorgängers um internationale Aufmerksamkeit für die Gräuel in Osttimor fort. Im Februar 1989 verfasste er einen Brief an den damaligen UNO-Generalsekretär Javier Perez de Cuellar, in dem er bereits eine Volksabstimmung über die Zukunft des Landes anregte.

Mehr und mehr wurde der junge Bischof zum Menschenrechtsanwalt und zum Sprachrohr der Bevölkerung. 1999 - Belo war inzwischen Friedensnobelpreisträger - kam endlich das ersehnte Unabhängigkeitsreferendum zustande. Allerdings stand davor noch ein neuerlicher Höhepunkt der Gewalt; Indonesien spielte die Karte der Einschüchterung mit aller Härte aus. Dennoch: Das Referendum kam durch, und noch einmal wirkte Belo bis zur Erlangung der staatlichen Souveränität als zentraler politischer Vermittler.

(Quelle: kna, 28.09.2022)