Camerlengo

Archivbild aus 2015: Zum Tod von Kurienkardinal Jean-Louis Tauran erinnern wir an eine Begegnung zwischen Franziskus und ihm / © Cristian Gennari (KNA)
Archivbild aus 2015: Zum Tod von Kurienkardinal Jean-Louis Tauran erinnern wir an eine Begegnung zwischen Franziskus und ihm / © Cristian Gennari ( KNA )

Der "Camerlengo" (Kämmerer) der Heiligen Römischen Kirche ist während der Sedisvakanz – also nach dem Tod oder Amtsverzicht eines Papstes – zusammen mit drei Kardinals-Assistenten für die Verwaltung der "Güter und Rechte des Heiligen Stuhls" zuständig.

Nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. 2005 war es Aufgabe des Camerlengo, die Sterbeurkunde auszustellen und sofort das Arbeitszimmer des Papstes zu versiegeln.

Zu seinen Pflichten gehört auch, alle Vorkehrungen für die Beisetzung des Papstes zu treffen. Danach muss er die gesamte Papstwohnung versiegeln und vom Lateranpalast und von den Villen in Castelgandolfo Besitz ergreifen.

Der Papst ernennt den Camerlengo bereits seit dem 15. Jahrhundert aus dem Kreis der Kardinäle. Bis zum Ende des Kirchenstaates 1870 übte er das Amt eines Gouverneurs aus.

Seit März 2015 hatte der französische Kurienkardinal Jean-Louis Tauran, Leiter des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, das Amt des Kämmerers inne. Er starb am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) mit 75 Jahren in Connecticut/USA. (KNA/ 6.7.18)