Bundesweite Nikolausaktion eröffnet – Wider den Weihnachtsmann

Schulkinder halten beim Nikolaus-Zug ein Fähnchen mit der Aufschrift Nikolaustag 6. Dezember - Weihnachtsmannfreie Zone- Echt gut! am 2. Dezember 2022 in Augsburg / © Christopher Beschnitt (KNA)
Schulkinder halten beim Nikolaus-Zug ein Fähnchen mit der Aufschrift Nikolaustag 6. Dezember - Weihnachtsmannfreie Zone- Echt gut! am 2. Dezember 2022 in Augsburg / © Christopher Beschnitt ( KNA )

Im Augsburger Dom ist am Freitag die alljährliche bundesweite Nikolausaktion "Weihnachtsmannfreie Zone" des katholischen Bonifatiuswerks gestartet. Rund 500 Schulkinder feierten mit dem Augsburger Bischof Bertram Meier einen Gottesdienst unter dem Motto "Zusammen für den Frieden". Im Anschluss zogen sie mit einem riesigen Nikolaus-Banner durch die Augsburger Innenstadt, um ein Zeichen für Frieden, Versöhnung und Solidarität zu setzen. Denn der heilige Nikolaus sei ein großes Vorbild, so Bischof Meier. "Er hat den Armen und Notleidenden geholfen, den Menschen am Rande."

Meier hatte im Dom gleich mehrere "Nikoläuse" zu Gast: einen verkleideten Erwachsenen und ein verkleidetes Kind sowie eine (ent)sprechende Marionette aus der Augsburger Puppenkiste. Diese mahnte: "Frieden fängt bei jedem Einzelnen an. Wie verhalte ich mich anderen gegenüber?" Ehrengast der Veranstaltung war der Kinderkanal-Moderator Juri Tetzlaff. Er sagte an die mit selbst gebastelten Friedensaufrufen gewappneten Kinder gewandt: "Wenn ihr gleich mit euren Plakaten und Fahnen hinausgeht, sehen euch die Leute und denken: Stimmt – wir müssen uns mehr für den Frieden einsetzen!

Draußen erregte der Nikolaus-Zug tatsächlich Aufmerksamkeit. Viele Passanten stoppten, schauten zu und begannen zu lächeln und mit dem Handy zu filmen.

Der Generalsekretär des Bonifatiuswerks, Georg Austen, rief den Kindern zu: "Ihr seid ein starkes Zeichen, dass wir uns für den Nikolaus stark machen." Zudem überreichte Austen Ralf Eger, dem Flüchtlingsbeauftragten im Bistum Augsburg, einen Spendenscheck in Höhe von 5.000 Euro. "Anfang des Jahres wurden wir vom Krieg in der Ukraine erschüttert. Besonders für die Kinder sind das traumatische Erfahrungen. Ihnen wollen wir mit dieser Aktion zeigen, dass sie nicht allein sind", erklärte Austen.

Nikolaus ist einer der am meisten verehrten Heiligen der Christenheit. Er war im vierten Jahrhundert Bischof von Myra an der heutigen türkischen Mittelmeerküste. Aus kirchlicher Sicht hat der am Konsum orientierte Weihnachtsmann der Geschenke-Industrie nichts mit dem Bischof Nikolaus zu tun, der selbstlos Menschen in Not geholfen hat. In den vergangenen Jahren haben kirchliche Organisationen deshalb Initiativen gestartet, um das Andenken des Heiligen zu fördern und vom Weihnachtsmann der Werbung abzugrenzen. (KNA/02.12.2022)