Brutalismus

Dominikanerkloster Sainte-Marie de la Tourette bei Lyon / © wanderlust0 (shutterstock)
Dominikanerkloster Sainte-Marie de la Tourette bei Lyon / © wanderlust0 ( shutterstock )

Brutalismus bezeichnet einen architektonischen Stil, der besonders in den 1950er und 1960er Jahren Furore machte. Der Begriff leitet sich ab vom französischen "béton brut" ("roher Beton"). Der schwedische Architekt Hans Asplund (1921-1994) prägte das Wort, sein berühmter französischer Kollege Le Corbusier (1887-1965) gilt als Pionier der Bauepoche.

Der Brutalismus stellt die ästhetische Wirkung von sichtbarem Beton in den Vordergrund. Material und Funktionen der Baukörper bestimmen die elementar wirkende Gestaltung. Passend dazu errichtete Le Corbusier grob gegossene Betonwände, auf denen sich Maserung und Astlöcher der Holzverschalung abzeichnen – Spuren, die weder weggeschliffen noch verputzt wurden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden in den zerstörten Städten Deutschlands ganze Viertel im Stil des Brutalismus. Bestimmt von schlichten Betonformen wirken sie heute oft kalt und werden als "Betonklötze" verachtet. Die Ruhr-Universität in Bochum ist dafür ein typisches Beispiel. Auch die Kirche baute im Stil des Brutalismus. Bekannt ist unter anderem das Dominikanerkloster Sainte-Marie de la Tourette bei Lyon, das Le Corbusier entwarf. (epd)