Brandanschlag von Solingen

29.05.1993, Solingen: Vor dem abgebrannten Haus bekunden türkische und deutsche Bürger ihr Entsetzen / © Roland Scheidemann (dpa)
29.05.1993, Solingen: Vor dem abgebrannten Haus bekunden türkische und deutsche Bürger ihr Entsetzen / © Roland Scheidemann ( dpa )

Der Brandanschlag von Solingen, der sich am 29. Mai zum 25. Mal jährt, war der folgenschwerste ausländerfeindliche Anschlag der deutschen Nachkriegsgeschichte: Zwei Frauen und drei Mädchen wurden getötet, als vier junge Neonazis in der Nacht zum Pfingstsamstag 1993 das Haus der türkischen Familie Genç in der Unteren Wernerstraße anzündeten. Die Tat rief weltweit Entsetzen hervor.

In den Flammen verbrannten und erstickten Hatice Genç (18), Gülüstan Öztürk (12), Hülya Genç (9) und Saime Genç (4). Die 27 Jahre alte Gürsün Ince starb beim Sprung aus dem brennenden Haus. Acht Menschen wurden schwer verletzt, drei von ihnen lebensgefährlich. Ein damals 15-Jähriger musste sich wegen schwerster Verbrennungen mehr als 30 Operationen unterziehen.

Die vier Brandstifter aus der Skinhead-Szene wurden 1995 zu langjährigen Haftstrafen verurteilt: Der 23-jährige Markus G. erhielt 15 Jahre Gefängnis, seine drei Komplizen im Alter von 16 bis 20 Jahren die im Jugendstrafrecht vorgesehene Höchststrafe von zehn Jahren. Alle vier kamen bis 2005 wieder auf freien Fuß, drei von ihnen vorzeitig. Die Familie Genç lebt nach wie vor in Solingen. (epd, 16.05.2018)