Bernsteinzimmer

Nachgebildetes Bernsteinzimmer im Katharinenpalast / © Arno Burgi (dpa)
Nachgebildetes Bernsteinzimmer im Katharinenpalast / © Arno Burgi ( dpa )

Das Bernsteinzimmer geht auf Barockbaumeister Andreas Schlüter (1659/1660-1714) zurück. Wandverkleidung und Möbel des Zimmers wurden zu großen Teilen aus dem fossilen Harz Bernstein gefertigt. Aufgrund des seltenen Materials, der aufwendigen Verarbeitung und seins unschätzbaren Wertes galt das Zimmer als "achtes Weltwunder".

Ursprünglich für Preußenkönig Friedrich I. (1657-1713) geschaffen, wechselte es unter dessen Nachfolger Friedrich Wilhelm I. im Jahr 1716 den Besitzer und gelangte unter Zar Peter I. (1672-1725) nach Russland. Dessen Tochter, Zarin Elisabeth (1709-1762), ließ das Zimmer durch italienische Meister um kostbare Mosaiken und Spiegeln auf die endgültige Größe von 12 mal 11 mal 6 Metern erweitern und in den Katharinenpalast bei Sankt Petersburg einbauen.

Dort blieb es knapp zwei Jahrhunderte bis zum Zweiten Weltkrieg. 1941 bauten deutsche Soldaten große Teiles des Zimmers in angeblich nur 36 Stunden aus und brachten es ins Königsberger Schloss. Bis März 1944 war das Zimmer dort der Öffentlichkeit zugänglich - bevor alliierte Bomber die ostpreußische Stadt in Schutt und Asche legten.

Seither gilt das Zimmer als verschollen, ein Mosaik und eine Kommode tauchten in den 1990er Jahren auf und wurden wenig später an Russland zurückgegeben; eine Kopie des Bernsteinzimmers ist seit 2003 an alter Stelle, im Katharinenpalast, zu sehen. (kna)