Basilika Vierzehnheiligen

 © Matthias Hoch (KNA)
© Matthias Hoch ( KNA )

Der Legende nach entstand Vierzehnheiligen so: "Man schrieb das Jahr 1445, als dem Schäfer des Klosters Langheim (bei Lichtenfels), Hermann Leicht, am 24. September gegen Abend auf einem Acker ein weinendes Kind erschien. Als er näher hinzutreten wollte, war das Kind wieder verschwunden. In einer zweiten Vision erblickte er abermals das Kind, doch nun zu beiden Seiten je eine Kerze. Im darauf folgenden Jahr, am 28. Juni 1446, schaute er wiederum das Kind, diesmal mit einem roten Kreuz auf dem Herzen und umgeben von vierzehn Kindern, alle gleich gekleidet, halb weiß, halb rot. Das Kind in der Mitte sagte zu dem Schäfer: 'Wir sind die vierzehn Nothelfer und wollen eine Kapelle haben, auch gnädiglich hier rasten.' Daraufhin verschwand die Kinderschar in den Wolken. Auf den Bericht des Klosterschäfers hin errichtete man noch im selben Jahr an der Stelle der Erscheinungen ein Kreuz. Wenige Tage nach der letzten Erscheinung des Schäfers wurde ein erstes Wunder bekannt: Eine todkranke Magd aus Langheim wurde nach Anrufung der vierzehn Nothelfer geheilt. Die Kunde sprach sich rasch herum, und fortan kamen immer mehr Hilfesuchende ins Frankenthal, wie die Gegend um den späteren Gnadenort Vierzehnheiligen hieß."

Basilika Vierzehnheiligen – wichtigste Daten

24.09.1445: Dem Klosterschäfer Hermann Leicht erscheint ein weinendes Kind auf dem Acker.
Wenig später: 2. Erscheinung des Kindes mit zwei brennenden Kerzen.
28.06.1446: 3. Erscheinung des Kindes mit rotem Kreuz und umgeben von den 14 Heiligen.
02.07.1446: 4. Erscheinung von zwei brennenden Kerzen.
20.07.1446: Wunderheilung der todkranken Magd aus Langheim genau an der Stelle bezeugt.
1448: Altarweihe der ersten Kapelle der Gnadenstätte Frankenthal

1525: Im Bauernkrieg wurde die erste Kapelle samt Propstei geplündert und niedergebrannt.
1543: Altarweihe der neuen spätgotischen „Kirchenburg“ der Gnadenstätte Frankenthal.

1665: Andreas Müller aus Kulmbach schuf Vierzehnheiligen-Altar als Wurzelbaum Jesse (seit 1772 in Haßlach bei Teuschnitz)

1738/39: Gottfried Heinrich Krohne legt erste Pläne für die Kirche in Vierzehnheiligen vor.
1742: Balthasar Neumann aus Würzburg († 1753) liefert einen Ausführungsplan für die heutige Basilika Vierzehnheiligen.
23.04.1743: Grundsteinlegung der Basilika unter Abt Stephan Mösinger († 1751) und Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn († 1747).
Baubeginn durch den fürstlichen Landbaumeister Gottfried Heinrich Krohne, ab 1744 -1772 Baumeister Thomas Nißler.
1763: Vollendung des Rohbaus. Kurfürstlicher Hofmaler Giuseppe Appiani aus Mainz malte die Deckengemälde und der Wessobrunner Künstler Johann Michael Feichtmayr aus Augsburg erschuf den Stuck und die Altäre.
16.09.1772: Nach 29-jähriger Bauzeit wurde die Basilika eingeweiht.

1803: Aufhebung des Klosters Langheim in der Säkularisation und Verbot der Wallfahrten. König Ludwig I. von Bayern erlaubte Wallfahrt wieder und holte 1839 die Franziskaner zur Betreuung der Wallfahrt nach Vierzehnheiligen.
1835: Bei einem stürmischen Märzgewitter brannten die Turmhelme und Dächer ab. Deckenfresken durch Feuchtigkeitsschäden ruiniert.
1849-71: Münchner Historienmaler Augustin Palme übermalte Deckengemälde und Altarbilder im Nazarener Stil.
1893-1910: Außenrestaurierung mit Wiederherstellung der ursprünglichen Turmhelme.
1897: Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen wird päpstliche Basilika.

1982-90: Innenrestaurierung im Sinne der ursprünglichen Erscheinung unter P. Dominik Lutz. (Quelle: Basilika Vierzehnheiligen)