Bartholomaios ruft in Polen zu Nächstenliebe für Geflüchtete auf

Bartholomaios I. segnet mit seinem Hirtenstab Ukraine-Flüchtlinge in Warschau / © episkopat.pl (KNA)
Bartholomaios I. segnet mit seinem Hirtenstab Ukraine-Flüchtlinge in Warschau / © episkopat.pl ( KNA )

Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., hat in Polen seine Verbundenheit mit den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine betont. "Ich bin hier, um Solidarität zu zeigen und mich im Gebet mit Millionen Flüchtlingen zu verbinden, die wegen der durch Russland entfesselten ungerechtfertigten Gewalt gegen die souveräne Ukraine ihre Heimat verlassen mussten", sagte das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie bei einem Treffen mit Polens Präsident Andrzej Duda. Er wolle Geflüchtete und alle Menschen ermutigen, den Kern des Christentums zu geben, "nämlich Nächstenliebe, und Christus in jedem unserer Mitmenschen zu stärken und wahrzunehmen".

Der Patriarch würdigte "die enorme Großzügigkeit" der Polen gegenüber den Flüchtlingen. Polen habe immer gewusst, was Leid bedeute. Das Land habe stets "die Freiheit, die Meinungsfreiheit, die Bildungsfreiheit, die Wirtschaftsfreiheit, die Religions- und Glaubensfreiheit und das Recht auf Leben respektiert". Die ganze Welt schaue darauf, wie Polen und andere Nachbarländer der Ukraine die Geflüchteten aufnehmen und "ihre Grenzen und Herzen öffnen". Zugleich betonte er, in Polen seien keine Flüchtlingslager errichtet worden, weil die Polen ihre Häuser für die Menschen geöffnet hätten.

Die meisten Ukrainer sind orthodoxe Christen. Bartholomaios I. hatte den russischen Einmarsch in die Ukraine mehrfach verurteilt. Bei einem Gottesdienst am Donnerstag in Istanbul bat er die Gottesmutter, den "abscheulichen Krieg in der Ukraine" zu beenden und dem ukrainischen Volk "ihren göttlichen Schutz" zu gewähren. Bereits zuvor hatte er gesagt, die Angreifer strebten anscheinend eine "völlige Demütigung des stolzen, loyalen und brüderlichen ukrainischen Volkes" an, "das heldenhaft und aufopferungsvoll für seine Freiheit kämpft". Auch mehrere tausend russische Soldaten hätten ihr Leben verloren. Die Folgen des Krieges seien bereits für die Menschen auf beiden Seiten spürbar. (KNA, 28.3.22)