Auschwitz und der Holocaust-Gedenktag

Ein Mann läuft mit Mundschutz durch das Holocaust-Mahnmal in Berlin / © Christophe Gateau (dpa)
Ein Mann läuft mit Mundschutz durch das Holocaust-Mahnmal in Berlin / © Christophe Gateau ( dpa )

Jeweils am 27. Januar wird weltweit der Opfer des Holocaust gedacht. Das Datum erinnert an die Befreiung der überlebenden Häftlinge des größten NS-Konzentrationslagers Auschwitz durch sowjetische Truppen am 27. Januar 1945. Seit 1996 gedenken die Deutschen an diesem Tag der Millionen Opfer des Völkermords - in diesem Jahr zum 25. Mal. Im November 2005 verabschiedete auch die Vollversammlung der Vereinten Nationen eine Resolution, die den 27. Januar zum weltweiten Gedenktag macht.

Auschwitz ist zum Synonym für die Schoah geworden, den Massenmord am jüdischen Volk durch die Nationalsozialisten. In das größte deutsche Konzentrationslager nahe der polnischen Kleinstadt Oswiecim in der Nähe von Krakau wurden zwischen 1940 und 1945 weit über eine Million Menschen aus ganz Europa deportiert. Der weit überwiegende Teil waren Juden, dazu kamen etwa 140.000 Polen, Zehntausende Sinti und Roma sowie Tausende politische Häftlinge anderer Nationalität. Die Zahl der im KZ Auschwitz und vor allem im dazugehörigen Vernichtungslager Birkenau Ermordeten wird auf etwa 1,1 bis 1,5 Millionen Menschen geschätzt.

1947 wurde in Auschwitz ein Museum zur Erinnerung an die Verbrechen des Holocaust gegründet. Das Gelände des Museums mit internationalem Bildungszentrum umfasst heute 191 Hektar. In einem Dialog- und Gebetszentrum arbeiten auch christliche Geistliche. Auf dem Gebiet des Museums sind Reste der Häftlingsbaracken, Ruinen der Gaskammern und Krematorien sowie Dutzende Kilometer des ehemaligen Lagerzauns. Auch die Eisenbahnrampe, an der sofort nach der Ankunft Häftlinge für die Ermordung in den Gaskammern "selektiert" wurden, ist erhalten. Seit 1979 sind die Überreste des Doppellagers als Weltkulturerbe-Stätte eingetragen.

Holocaust ist die seit den 1980er Jahren gebräuchliche Bezeichnung für die Massenvernichtung der rund sechs Millionen Juden während des Zweiten Weltkriegs. Der Begriff stammt vom griechisch-lateinischen Wort "holocaustum" ab. Es bedeutet "ganz verbrannt" oder "Brandopfer" und meinte ursprünglich ein Gott wohlgefälliges Opfer.

Die Verwendung dieses Begriffs aus der sakralen Sprache für die NS-Verbrechen war deshalb nicht unumstritten. In Israel wird bis heute der eher säkulare hebräische Ausdruck "Schoah" gebraucht. Er bedeutet "Zerstörung" oder "Katastrophe". (KNA / 27.01.2021)