20 neue Kardinäle - die Entwicklung des Papstwahlgremiums

Kardinäle während der Messe zur Papstwahl / © Harald Oppitz (KNA)
Kardinäle während der Messe zur Papstwahl / © Harald Oppitz ( KNA )

16 neue Papstwähler aus aller Welt und viermal Ehrenpurpur: Mit den Kardinalserhebungen am 27. August steigt die Zahl der Papstwähler von 116 auf (kurzfristig) 132, die Gesamtzahl der Kardinäle von 207 auf 227. Doch schon am 3. September erreicht Kardinal Gregorio Rosa Chavez aus El Salvador die Altersgrenze von 80 Jahren und verliert damit sein Stimmrecht im Konklave.

Nach dem 3. September sind dann 82 Wähler von Franziskus selbst ernannt (62,6 Prozent), 38 von Benedikt XVI. und noch 11 von Johannes Paul II. Für eine gültige Papstwahl ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich; das wären derzeit 88 Stimmen.

Schon seit Pius XII. (1939-1958) ist das Kardinalskollegium konsequent immer internationaler geworden. Unter Franziskus ist der Trend "weg von Europa" besonders augenfällig. Die früher quasi naturgesetzliche absolute Mehrheit der Europäer bei der Papstwahl ist schon länger gekippt; die von Europäern plus Nordamerikanern fällt spätestens im ersten Halbjahr 2023, wenn fünf europäische Wähler ausscheiden. Bis September 2023 überschreiten allein sieben Italiener die Altersgrenze von 80 Jahren.

Sechs Kardinalbiretts gehen diesmal nach Asien, drei nach Lateinamerika; Westafrika wird zweimal bedacht. Ein Kuriosum: Das urkatholische, aber von Missbrauchsskandalen schwer gebeutelte Irland ist seit 2019 ohne Stimmrecht im Konklave; Deutschland stagniert seit 2014 bei drei. Künftig 27 Papstwähler gehören einem Orden oder einer geistlichen Gemeinschaft an; also mehr als jeder fünfte. Ein vergleichsweise sehr hoher Stand.

(Quelle: kna, 24.08.2022)