26.05.2022 | 19:00 - 20:00 | Kopfhörer

Prof. Dr. Manfred Becker-Huberti

Martyrium

Die Seelen der Märtyrer / © Illustration aus den Beatus-Apokalypsen des Meisters Pedro (8. Jhdt.)
Die Seelen der Märtyrer / © Illustration aus den Beatus-Apokalypsen des Meisters Pedro (8. Jhdt.)

Sendung

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Wer alte Heiligenlegenden liest, kann den Eindruck gewinnen, die Christen der ersten Jahrhunderte seien völlig verrückt und/oder unheilbare Psychopathen gewesen. Geschlagen mit einer chronischen Martyriumssucht und einem zwanghaften Todeswahn. Stimmen diese Märtyrerlegenden eigentlich? Sind die Märtyrer von Christi Himmelfahrt bis zum Toleranzedikt unter Konstantin dem Großen (313) wirklich freiwillig und unaufgefordert zu ihrem Henker gelaufen, um möglichst schnell hingerichtet und so in den Himmel befördert zu werden? Und haben es ihnen die Märtyrer in späteren Jahrhunderten nachgemacht? Manfred Becker-Huberti, Honorarprofessor, Autor und Brauchtumsforscher, zeichnet die Entwicklung der Heiligenverehrung nach, die in erster Linie die Frömmigkeit der Gläubigen zu stärken hatte. Erst später kam mit den heiligen Nikolaus und Martinus ein neuer Heiligentypus auf: der Bekenner.

Prof. Becker-Huberti hielt seinen Vortrag im April 2022 im Domforum Köln.

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