Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Nehmen wir die Asche als Dünger für unser geistliches Leben!

Meine Güte, meine Kirche: jetzt müsste sie doch endlich mal anfangen all die Dinge zu ändern, die sich in den letzten Jahrzehnten, Jahren, Monaten und Wochen angestaut hat: sexueller und geistlicher Missbrauch, Machtmissbrauch, Vertuschung und Männerbündisches Verhalten um die Innercircle-Ruhe nicht zu stören, die Missachtung der Frauen in der Kirche und die Höhersetzung des Zölibates über den Wert der Eucharistie, Angst vor der Weiterführung des Synodalen Weges…
 

Ja, sie müsste…

Der Papst müsste, die Bischöfe müssten die Priester müssten: ….ja sie müssten vieles ändern.
Aber heute geht es nicht nur um die da oben, nicht die, von denen ich scheinbar so genau weiß, was sie tun müssten. Heute geht es auch um mich.
Ich lasse mich mit Asche ankreuzen und mir den Auftrag geben:
„Kehr um, und glaub an das Evangelium“
Das ist mein Auftrag, den ich von Jesus selbst bekomme, weil er es seinen Jüngern immer wieder gesagt hat.
Manche kennen vielleicht noch die Formulierung: „Oh, Asche auf mein Haupt,“ oder „in Sack und Asche gehen“,  wenn man einen Fehler zugibt und sich entschuldigen möchte.

Ich habe mal nachgesehen, warum die Asche so das normale Mittel für den Beginn der Fastenzeit ist: Asche ist seit Jahrhunderten ein vielfältig verwendetes Putz- und Scheuermittel. Man kann damit Silber reinigen, Zähne putzen, Fußböden wischen, Wäsche waschen, Geschirrspülen. Aber man kann Asche auch als Dünger und Schädlingsbekämpfer und Unkrautvernichter einsetzen.
Und so ein bisschen in unser religiöses Leben übersetzt ist das auch notwendig: wir müssen schon manches in unserem Leben abstauben und reinigen und putzen, damit wieder deutlich wird, wozu wir als Christen so da sind: wir sollen und wollen Jesus Christus nachfolgen und versuchen, nach seinem Evangelium zu leben. Und da ist die Asche als Dünger auch nicht verkehrt, damit Neues und Gutes wachsen kann und der Auftrag: „Kehr um und glaub an das Evangelium“ durch uns und unser Tun und Handeln und Beten Hand und Fuß bekommt und das Reich Gottes unter uns Wachsen und Gedeihen kann.

Und die Asche als Unkrautvernichter kann mir schon ein Sinnbild dafür sein, dass mancher Wildwuchs im Reden und Tun doch mal beseitigt werden könnte. Wir können es ja versuchen. 7 Wochen gute Zeit ist dafür eingeplant.

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