Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Gott lässt die Wüste blühen!

Kennen Sie das auch, dieses Gefühl, dass die Zeit so unglaublich schnell vergeht. Und ich meine beim Advent ist das erst es recht so! – Obwohl es die längste Adventszeit ist, in diesem Jahr mit seinen fast vier Wochen. Trotzdem neigt sie sich dem Ende zu und übermorgen Abend feiern wir schon die Heilige Nacht und Weihnachten.

Ich habe mich gefragt, was mir in diesem Advent 2022 an bestimmten Worten oder auch Bildern besonders hängen geblieben ist. Und dieses Mal war das irgendwie der Prophet Jesaja, den wir ja an jedem der Adventssonntage in der Messe zu Gehör bekommen haben.

Diesmal war es das beeindruckende Bild von der Wüste, das mir besonders nachhaltig im Kopf und im Herzen geblieben ist. Zum einen dachte ich an die unendliche Wüste von Schmerz und Tod, die dieser furchtbare Krieg in Osteuropa, in der Ukraine hinterlassen wird und schon hinterlässt! Eine Wüste des Grauens – die täglichen Bilder in den Nachrichten erschrecken mich immer noch und immer wieder!

Und die weiteren, fast schon vergessenen Kriege im Jemen und die Verfolgungen in vielen anderen Ländern. Aber es gibt ja auch andere Wüsten in unserem Alltag: Die Wüste, die eine Krankheit bringt, die Wüste der Einsamkeit oder auch die Wüste der tiefen Trauer. Und da, mitten hinein spricht der Prophet: "… Jubeln werden die Wüste und das trockene Land, jauchzen wird die Steppe und blühen wie die Lilie. Sie wird prächtig blühen und sie wird jauchzen, ja jauchzen und frohlocken…"

Was für ein Bild, was für ein Kontrast, den der Prophet da zeichnet! Und ich kann Gott nur heute und auch in der Heiligen Nacht darum bitten, dass dieses Wunder der Menschwerdung Gottes auch in meinem Leben dafür sorgen mag, dass in einer Wüste des Lebens etwas blüht und dass ich selber mit dafür Sorge tragen kann, dass die Wüste eines anderen Menschen wieder lebenswert wird.

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