Zwei irische Bischöfe kündigen nach Missbrauchsaffäre Rücktritt an

Weitere Konsequenzen

Im Zuge der Missbrauchsaffäre in der katholischen Kirche Irlands haben weitere Bischöfe ihren Rücktritt angekündigt. Nun verbleibt nur noch einer der im Murphy-Bericht beschuldigten Bischöfe im Amt.

 (DR)

Die beiden Dubliner Weihbischöfe Eamonn Walsh und Raymond Field sagten laut Angaben des Radiosenders RTE vom Freitag in den Mitternachtsmessen, sie wollten ihr Amt niederlegen. Damit haben mittlerweile vier Bischöfe ihren Amtsverzicht erklärt. Der Vatikan nahm bislang einen Rücktritt an.

Die beiden Weihbischöfe gehören laut RTE zu den fünf Bischöfen, denen der Bericht der Murphy-Kommission zu Missbrauch durch Geistliche in der Erzdiözese Dublin Fehlverwalten vorgeworfen hatte. Nach dem Ende November von der irischen Regierung veröffentlichten Bericht soll die Erzdiözese über Jahre hinweg Verdachtsfälle von sexuellem Missbrauch systematisch verschwiegen haben.

30 Jahre Vertuschung
Nach dem angekündigten Rücktritt der beiden Weihbischöfe verbleibt nur noch einer der im Murphy-Bericht beschuldigten Bischöfe, Martin Drennan aus Galway, im Amt. Erst am Mittwoch hatte der Bischof von Kildare und Leighlin, James Moriarty, nach eigenen Angaben seinen Amtsverzicht im Vatikan eingereicht. Der Bischof von Limerick, Donal Murray, war schon in der vorigen Woche zurückgetreten. Die genannten Kirchenmänner sollen während ihrer Amtszeit als Weihbischöfe in Dublin Verdachtsfälle von Kindesmissbrauch nicht ordnungsgemäß gemeldet haben.

Der sogenannte Murphy-Kommission kam zu dem Schluss, dass in der Erzdiözese Dublin über mehr als 30 Jahre Kindesmissbrauch durch Geistliche systematisch vertuscht worden sei. Der Bericht befasst sich vornehmlich mit Vorwürfen aus den Jahren 1975 bis 2004, die von 320 Personen erhoben wurden. Seit Mai 2004 wurden demnach 130 weitere Vorwürfe gemeldet.
Kindesmissbrauch nicht ordnungsgemäß gemeldet haben.