Zum Ringen der UN-Staaten um eine gemeinsame Erklärung

Die Vereinten Nationen - ein Papiertiger?

Seit Beginn des Libanon-Konflikts ist es dem Sicherheitsrat nicht gelungen, sich auf eine gemeinsame Position zu verständigen. Die Einigung auf eine von der UN geführte Sicherheitstruppe scheint in weiter Ferne. Dabei ringt der Sicherheitsrat in der Libanonfrage nicht nur um eine Lösung des Konflikts, sondern auch um das eigenen Ansehen.

 (DR)

Seit Beginn des Libanon-Konflikts ist es dem Sicherheitsrat nicht gelungen, sich auf eine gemeinsame Position zu verständigen. Die Einigung auf eine von der UN geführte Sicherheitstruppe scheint in weiter Ferne. Dabei ringt der Sicherheitsrat in der Libanonfrage nicht nur um eine Lösung des Konflikts, sondern auch um das eigenen Ansehen. Die Rolle der UNO im Nahost Konflikt ist auch das Thema im domradio-Interview mit Thomas Gutschker vom Rheinischen Merkur.

"Nach kollektiver israelischer Erfahrung vermochte das Völkerrecht zu keiner Zeit - weder im Hitler-Deutschland noch nach dem arabischen Überfall 1948, dem Angriff Ägyptens und Syriens 1973 oder dem Golfkrieg 1991 - die Existenz des jüdischen Volks zu sichern. Umgekehrt hat militärische Stärke - im Sechstagekrieg 1967 wie im Jom-Kippur-Krieg 1973 - die Aussöhnung mit Jordanien und Ägypten überhaupt erst ermöglicht. Kein Wunder also, dass israelische Kommentatoren in diesen Tagen die Armee vehement dazu auffordern, noch massiver gegen die Hisbollah vorzugehen und die Organisation zu vernichten. Tatsächlich treffen sich in diesem Punkt die Interessen Tel Avivs und Beiruts. Denn auch der libanesische Ministerpräsident Siniora hat kein Interesse an einem halb souveränen Staat, in dem eine schiitische Miliz schaltet und waltet, wie sie will. Natürlich muss Siniora offiziell gegen die israelischen Bombardements protestieren. Doch wird er die Entwaffnung der Hisbollah nicht wirklich der eigenen Armee übertragen wollen - das würde Bürgerkrieg bedeuten.", schreibt Gutschker in seinem heutigen Leitartikel im Rheinischen Merkur.

Das Interview mit Thomas Gutschker hören Sie im domradio Mittag und dann hier, bei www.domradio.