Demnach gibt es damit seit rund 100 Jahren in Deutschland wieder jüdische Militärseelsorge.
Nach der Unterzeichnung eines entsprechenden Staatsvertrags durch Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Schuster im Dezember 2019 hatte der Bundestag im Mai 2020 der Berufung von Militärrabbinern zugestimmt. An der Amtseinführung in Leipzig nehmen neben Kramp-Karrenbauer und Schuster auch Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) sowie der evangelische und der katholische Militärbischof teil, hieß es.
Weitere Militärrabbiner sollen Schritt für Schritt folgen. "Mit der Berufung von Militärrabbinern knüpfen wir an eine alte Tradition an und schlagen zugleich ein neues Kapitel auf", erklärte Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland. Das Wirken der Rabbiner werde für die Soldaten eine Bereicherung sein. Die Amtseinführung des Militärbundesrabbiners sei ein historischer Tag für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland.
Der gebürtige Ungar Zsolt Balla (42) studierte in seiner Heimatstadt Budapest Ingenieurwissenschaften. Seit 2002 lebt er in Deutschland. In Berlin besuchte er die Talmud-Hochschule "Beis Zion". 2009 schloss er ein Rabbinatsstudium ab. Im gleichen Jahr wurde er in München zum Rabbiner ordiniert. Seit 2019 ist er Landesrabbiner von Sachsen.