Zollitsch: Geld ist wie Eigentum sozialpflichtig

Solidarität und Verantwortung

Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch hat zur aktuellen Finanzkrise bekräftigt, dass Geld wie Eigentum sozialpflichtig sei. Solidarität und Verantwortung auch für die anderen Menschen seien notwendig, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz bei einer Podiumsdiskussion in Konstanz.

Erzbischof Robert Zollitsch (DBK)
Erzbischof Robert Zollitsch / ( DBK )

Die soziale Marktwirtschaft habe zu Wohlstand geführt, funktioniere aber nur, wenn sie mit Maß ausgeübt werde, so Zollitsch. Nach seiner Einschätzung kann die ganze Gesellschaft als Gewinner aus der Finanzkrise hervorgehen, wenn sie aus der Krise lerne und zu Besinnung komme.

Lammert: Kirche hat keine besondere Kompetenz bei Finanzkrise
Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) erkennt nach eigenen Worten keine besondere Kompetenz der Kirche bei der Finanzkrise. Daher sehe er nicht, warum von den Kirchen hier Lösungen kommen sollten, sagte er. Angesichts einer globalisierten Wirtschaft nannte er es ein Versäumnis der Politik, dass auf diesem Feld bisher keine gemeinsamen internationalen Regeln erreicht worden seien. Der Freiburger Erzbischof betonte, die Kirche wolle keine finanzpolitischen Konzepte vorlegen, sondern vielmehr das Gewissen der Menschen wach rütteln. Er erkenne ein Nachdenken der Wirtschaft in Deutschland. Veranstalter der Podiumsdiskussion, des «4. Konstanzer Konzilgesprächs», waren ein Konstanzer Arbeitskreis und der Südwestrundfunk (SWR).