Zehntausende Kinder feiern Weißen Sonntag

"Gott als Freund"

Zehntausende Mädchen und Jungen haben am Weißen Sonntag das Fest ihrer Erstkommunion gefeiert. Trotz Corona-Krise vielerorts aufwändig gestaltet - mit festlicher Kleidung, kindgerecht ausgerichteten Gottesdiensten und Geschenken.

Erstkommunion / © Harald Oppitz (KNA)
Erstkommunion / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Ausdruck "Weißer Sonntag" leitet sich von den weißen Gewändern ab, die die Neugetauften in der Frühzeit des Christentums trugen. Daran anknüpfend tragen die Kinder in manchen Pfarreien seit einiger Zeit weiße Einheitsgewänder. Das soll den Familien viel Geld für die teure Ausstattung mit brautkleidartigen Kleidern für die Mädchen oder dunklen Anzügen für die Jungen ersparen, die oft nur einmal getragen werden. Andere Gemeinden organisieren Tauschbörsen für die festliche Kinderkleidung.

Kollekte am Weißen Sonntag für Christen in Diaspora

"Für den Tag ihrer Erstkommunion wünsche ich ihnen eindrucksvolle Momente, in denen sie Gott als Freund und Begleiter in ihren Herzen spüren", erklärte der Chef des Bonifatiuswerkes, Georg Austen. Die kirchliche Hilfsorganisation ist im Auftrag der deutschen Bischöfe für die Verteilung der Spenden zuständig, die an diesem Tag in den Gottesdiensten gesammelt werden. 2021 kamen dabei 1,4 Millionen Euro zusammen. Das Geld soll dazu beitragen, dass der Glaube auch in Gemeinden gelebt werden kann, in denen Christen eine kleine Minderheit sind.

Kinder neu mit katholischem Glauben bekannt machen

Erstkommunion im Kölner Dom / © Beatrice Tomasetti (DR)
Erstkommunion im Kölner Dom / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Für viele Seelsorgerinnen und Seelsorger ist die Vorbereitung auf die Erstkommunion eine wichtige Gelegenheit, die meist neunjährigen Jungen und Mädchen neu mit dem katholischen Glauben bekannt zu machen. Vielfach weisen sie darauf hin, dass im Mittelpunkt das religiöse Ereignis stehen sollte und nicht die Frage von Geschenken. Die Kinder sollten spüren, dass Gott in ihrem Leben eine wichtige Rolle spiele.

In der Eucharistiefeier gedenken Christen des letzten Abendmahls Jesu vor seiner Kreuzigung. Die Kommunionkinder empfangen dort erstmals die Hostie, eine Art rundes, dünnes Brot. Nach katholischer Lehre ist Jesus Christus darin real gegenwärtig.

Erstkommunion nicht mehr ausschließlich am Weißen Sonntag

Heute feiern manche Gemeinden die Erstkommunion nicht mehr ausschließlich am Weißen Sonntag, sondern auch zu späteren Terminen. Häufig werden dafür organisatorische Gründe genannt, insbesondere in Großpfarreien mit mehreren Erstkommunionfeiern in den einzelnen Kirchen.

Quelle:
KNA