ZdK hält Kern- und Erdgasenergie für nicht nachhaltig

"Erde als Lebenswelt erhalten"

Kernenergie und Erdgas sollten laut der Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, nicht zu ökologisch nachhaltigen Energieträgern deklariert werden. Am Mittwoch wird das EU-Parlament entscheiden.

Bau einer Gaspipeline / © Maksim Safaniuk (shutterstock)
Bau einer Gaspipeline / © Maksim Safaniuk ( shutterstock )

Komme der entsprechende Vorschlag der EU-Kommission durch, würden wirtschaftliche Investitionen in Gas- und Kernenergie über lange Zeiträume gefördert, kritisierte Stetter-Karp am Dienstag in Berlin. "Ein ethisch-nachhaltiges Investment wäre das nicht."

ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp / © Dieter Mayr (KNA)
ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp / © Dieter Mayr ( KNA )

"Die sozial-ökologische Transformation ist die menschliche Kernaufgabe des 21. Jahrhunderts", sagte die ZdK-Präsidentin. "Sie ist unverzichtbar, um die Erde als Lebenswelt zu erhalten". Das ZdK setze sich deshalb dafür ein, dass die EU konsequent die Unabhängigkeit von fossilen und nuklearen Energieträgern verfolge.

Soziale Kriterien in Entscheidung berücksichtigen

"Sollten Atomkraft und Erdgasenergie als ökologisch nachhaltige Energiequellen klassifiziert werden - ohne klare Kennzeichnung als Übergangslösung mit Ablaufdatum - unterläuft man damit nicht nur die Zielsetzungen der Transformation, sondern fördert darüber hinaus bewusst Investitionen in Sektoren mit verheerenden ökologischen Auswirkungen und Risiken."

Zweiter Reaktor des Kernkraftwerks Fessenheim geht vom Netz / © Philipp von Ditfurth (dpa)
Zweiter Reaktor des Kernkraftwerks Fessenheim geht vom Netz / © Philipp von Ditfurth ( dpa )

Die ZdK-Präsidentin mahnte die EU-Kommission, neben ökologischen auch soziale Kriterien einzuarbeiten. Der gegenwärtige Vorschlag lasse relevante soziale Aspekte noch unbeachtet. Für kirchliche Anleger seien sozial nachhaltige Fragestellungen jedoch relevant. Sie stünden vor der Aufgabe, nicht nur auf ökologische Entwicklungen zu schauen, sondern auch auf die Einhaltung der Menschenrechte in der Produktion von Gütern, auf gerechte Löhne und eine angemessene Vertretung von Arbeitnehmerrechten.

Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist das höchste repräsentative Gremium des deutschen Laien-Katholizismus. Es vertritt die katholischen Laien bei der gesellschaftlichen Meinungsbildung und ist das von der Bischofskonferenz anerkannte Organ zur Koordinierung des Laienengagements in der Kirche. Allerdings melden sich immer wieder auch einige katholische Laien und Vereinigungen zu Wort, die das ZdK nicht als ihre Vertretung verstehen.

Das Kreuz des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK)  / © Harald Oppitz (KNA)
Das Kreuz des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA