Zahl der Cholera-Toten in Simbabwe steigt auf rund 1.000

Katastrophale Gesundheitsversorgung

Die Zahl der Cholera-Toten im Simbabwe ist nach Angaben der UNO auf nahezu 1.000 gestiegen. Weitere 18.500 Menschen seien erkrankt, teilten die Vereinten Nationalen in New York mit. Angesichts der katastrophalen Gesundheitsversorgung in dem südafrikanischen Land könnte die Zahl bis auf 60.000 steigen. Das Rote Kreuz plant nun einen der größten Hilfseinsätze seit dem Tsunami 2004.

 (DR)

Die Seuche betrifft laut WHO mittlerweile neun von zehn Provinzen des Landes; sie habe auch auf Südafrika, Botsuana und Mosambik übergegriffen. Allerdings konzentriere sich die Hälfte aller Fälle in Simbabwe auf einen Vorort der Hauptstadt Harare; 26 Prozent der Cholerafälle wurden in einer Grenzstadt zu Südafrika registriert.

Zuvor hatte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon der Führungsspitze Simbabwes vorgehalten, sie tue nicht genug gegen die katastrophale Situation. Es gebe eine dramatische Verschlechterung der Lebensbedingungen der Bevölkerung. Die Cholera-Epidemie sei lediglich der am meisten sichtbare Ausdruck einer tiefgreifenden Krise des Landes. So hätten 80 Prozent der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Unterdessen kündigte das Deutsche Rote Kreuz für Mittwoch einen der größten Hilfseinsätze seit dem Tsunami 2004 an. Dabei sollen drei Gesundheitsstationen und vier Trinkwasser- und Sanitäreinheiten aus acht Ländern nach Simbabwe gebracht werden, um die Cholera-Epidemie einzudämmen.