Würzburger Weihbischof Reder als Priesterseminar-Leiter eingeführt

Teamgedanke spielt eine wichtige Rolle

Ein Regens steht einem katholischen Priesterseminar vor. In Würzburg hat dieses Amt nun ein Weihbischof übernommen. Er spricht von schwierigen Veränderungsprozessen. Eine stärkere Rolle soll in Zukunft der Teamgedanke spielen.

Symbolbild Seminarist mit aufgeschlagener Bibel / © Doidam 10 (shutterstock)
Symbolbild Seminarist mit aufgeschlagener Bibel / © Doidam 10 ( shutterstock )

Der Würzburger Weihbischof Paul Reder leitet nun das Priesterseminar seines Bistums. Am Sonntagabend wurde er offiziell als neuer Regens begrüßt, wie die Diözese am Montag mitteilte. Reder folgt demnach auf Domvikar Peter Göttke, sein Stellvertreter ist Subregens und Domvikar Christian Lutz. 

Reder sagte in seiner Antrittsrede, mit der Übernahme der Verantwortung für das Priesterseminar durch ihn werde deutlich: "Die Transformationsprozesse, die wir aktuell allen in der Pastoral Tätigen zumuten, machen nicht vor den Toren des Ordinariats oder bischöflichen Institutionen wie dem Priesterseminar Halt." Wie der Teamgedanke auch in der Pastoral auf Bistumsebene zunehmend eine stärkere Rolle spiele, so werde das auch im Priesterseminar sein.

Paul Reder, Weihbischof in Würzburg, am 25. September 2024. / © Julia Steinbrecht (KNA)
Paul Reder, Weihbischof in Würzburg, am 25. September 2024. / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Die aktuelle Herausforderung für die Seminargemeinschaft besteht laut Reder darin, sich vor geänderten Voraussetzungen wie verschiedenen Studienstandorten als Gemeinschaft zu suchen und zu finden. "Wie können wir in modernen beschleunigten Systemen und ihrer Tendenz zur Entpersönlichung und Entfremdung von kirchlicher Zugehörigkeit eine echte, lebendige Beziehung und Verbindung untereinander kultivieren, die Berufungen fördert und angemessen auf die priesterliche Lebensform und den Dienst in unserem Bistum vorbereitet?"

Unsicherheit und Ungewissheit

Der Regens ergänzte, was alle biblischen End- und Anfangserzählungen eine, sei die Grundbotschaft: "Unsicherheit und Ungewissheit betreffen uns, aber nicht Gott in seinem Wirken und seinen Heilsplänen. Vielmehr gilt es, diese, wie in der Bibel, beständig neu zu entdecken."

Bischof Franz Jung / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Franz Jung / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Bischof Franz Jung sagte bei der Feierstunde: "Das Wichtigste im geistlichen Leben ist es, sein Leben zu ordnen und immer wieder neu an und auf Christus hin auszurichten." Der bisherige Regens Peter Göttke habe das in der Begegnung mit seinen Schützlingen immer "respektvoll, wertschätzend und zugleich klar, mit Fingerspitzengefühl und Entschiedenheit" umgesetzt. 

Dabei hätten ihm seine gute Menschenkenntnis und das Interesse an dem Einzelnen geholfen. Er habe den Menschen geholfen, an sich zu arbeiten, und sei dabei jedem nach Vorgeschichte und Alter gerecht geworden.

Bistum Würzburg

Das Bistum Würzburg liegt im nordwestlichen Bayern und deckt sich im Wesentlichen mit dem Regierungsbezirk Unterfranken. Es gehört seit 1818 zur Bamberger Kirchenprovinz und untersteht damit formal dem dortigen Erzbischof, derzeit Herwig Gössl. 

Türme des Würzburger Doms hinter dem Frankoniabrunnen / © Karl-Josef Hildenbrand (dpa)
Türme des Würzburger Doms hinter dem Frankoniabrunnen / © Karl-Josef Hildenbrand ( dpa )
Quelle:
KNA