Sternberg rät Kardinal Woelki zu mehr Transparenz

Wo ist der Ausweg?

Der Präsident des Zentralkomitees der Katholiken, Thomas Sternberg, hat vom Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki mehr Transparenz gefordert. Momentan sei die Lage so unklar sei, dass er nicht wisse, wie man überhaupt weiterkomme.

Thomas Sternberg / © Harald Oppitz (KNA)
Thomas Sternberg / © Harald Oppitz ( KNA )

Woelki hält ein Gutachten über sexuellen Missbrauch wegen rechtlicher Bedenken zurück. "Wenn sich da wirklich in Köln herausstellen sollte, dass da gravierende Fehler gemacht wurden, dann muss auch ein Kardinal Konsequenzen daraus ziehen", sagte Sternberg am Dienstag dem rbb-Inforadio.

"Eins ist sicher, ich habe noch nie eine solche Empörung erlebt innerhalb der katholischen Kirche wie das, was gerade im Erzbistum Köln passiert", so Sternberg.

Bischofskonferenz kann kein "Machtwort" sprechen

Sternberg sagte, die heute stattfindende katholische Bischofskonferenz könne im Fall Woelki kein Machtwort sprechen. Dafür bräuchte sie eine völlig andere Kompetenz, die sie nicht hat. "Die Bistümer sind rechtlich völlig selbstständig, selbstständige Einrichtungen und die Bischofskonferenz kann da keine juristischen Maßnahmen ergreifen. Das ist das Problem."

Das ZdK ist die höchste repräsentative Vertretung der katholischen Laien in Deutschland. Wegen der Corona-Pandemie findet das Treffen der Bischöfe erstmals rein digital statt. Im Mittelpunkt der bis Donnerstag dauernden Beratungen steht ein Studientag zu den Erfahrungen mit Kirchenaustritten und Kirchenverbleib.

 

Quelle:
KNA