Wittenberger Schlosskirche wieder geöffnet

Sanierung für das große Jubiläum

Die Wittenberger Schlosskirche, in der schon Reformator Martin Luther predigte, kann ab sofort wieder an den Wochenenden besichtigt werden. Das teilte die Evangelische Kirche in Deutschland in Hannover mit.

Schlosskirche in Wittenberg (epd)
Schlosskirche in Wittenberg / ( epd )

Seit 2012 wird die Kirche anlässlich des Reformationsgedenkens 2017 umfangreich saniert. Rund 200.000 Touristen aus der ganzen Welt besuchen sie jedes Jahr. Seit 1997 gehört das Gotteshaus zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mittlerweile sind nach EKD-Angaben die Gewölbemalereien aus dem 19. Jahrhundert ebenso restauriert wie der Altar von 1892. Auch wurde unter anderem das Mauerwerk entsalzt und der Turm vollständig saniert.

Das Predigerseminar, das sich zurzeit im Augusteum im Osten der Altstadt befindet, soll laut den Angaben künftig näher die Kirche rücken. Es soll im Wittenberger Schloss untergebracht werden, das ebenfalls derzeit renoviert wird und Ende 2016 eröffnet werden soll.

Etwa 50 Vikarinnen und Vikare aus Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt werden jährlich in Wittenberg als Pfarrerinnen und Pfarrer ausgebildet.

Baufortschritte werden von Politik und Kirche gewürdigt

Vertreter aus Kirche und Politik würdigten die Baufortschritte an der Schlosskirche am Mittwochnachmittag mit einem Baustellenfest. "Von hier aus hat sich die Welt geändert", sagte der stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende, der sächsische Landesbischof Jochen Bohl.

Luthers Botschaft von der Freiheit der Menschen vor Gott sei immer eng an die Verantwortung gebunden. "Freiheit heißt immer auch Verantwortung. Das muss uns gerade in diesen Tagen klar sein", betonte Bohl.

Eingeladen zu dem Baufest, an dem auch Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) teilnahm, hatten die Lutherstadt Wittenberg, die EKD und die Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK). Die Bauvorhaben sind das Ergebnis einer Vereinbarung aus dem Jahr 2009.

Darin hatten unter anderem das Land Sachsen-Anhalt, die Stadt Wittenberg und die EKD eine Neuordnung reformationsgeschichtlich bedeutender Stätten in Wittenberg beschlossen.

 


Quelle:
epd