Zuversicht bei Planungen für Ökumenischen Kirchentag

"Wir halten ihn für systemrelevant"

Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie ist die evangelische Präsidentin des 3. Ökumenischen Kirchentags, Bettina Limperg, zuversichtlich, dass das für Mai 2021 geplante Christentreffen stattfinden kann. Es sei in ihren Augen systemrelevant.

T-Shirt mit Werbung für den Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt 2021 / © Harald Oppitz (KNA)
T-Shirt mit Werbung für den Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt 2021 / © Harald Oppitz ( KNA )

Es werde sicherlich eine Anpassung an die dann geltenden Bedingungen und Regeln für Großveranstaltungen in Bezug auf Abstands- und Hygienevorschriften geben, sagte Limperg am Dienstag in einem Interview des Fachdienstes "Ökumenische Information" der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

"Aber wir haben uns darauf verständigt, dass wir einen 3. ÖKT wollen, weil wir ihn für systemrelevant halten", fügte sie hinzu.

Reiner Online-Kirchentag nicht vorstellbar

Mit Blick auf die Art der Durchführung der Einzelveranstaltungen werde jetzt die Machbarkeit geprüft, erklärte Limperg. Dabei stünden Präsenzveranstaltungen, analog-digitale Mischformate und rein digitale Formen zur Diskussion. Dabei seien auch Menschen im Blick, die nicht für fünf volle Tage nach Frankfurt am Main kommen könnten - etwa, weil sie alt oder krank seien.

Einen Kirchentag, der nur online gefeiert werde, könne sie sich aber nicht vorstellen. "Der Kirchentag lebt von Gemeinschaft, und wir werden daran arbeiten, dass wir dieses Gefühl der Gemeinschaft auch 'in echt' herstellen können."

Auch inhaltlich soll das Christentreffen die von der Pandemie aufgeworfenen neuen Fragen aufgreifen - nach dem Demokratieverständnis, nach dem Wert des Lebens, nach Freiheit und Verantwortung, so Limperg. Dabei sollten auch ethische Fragen etwa zu den Themen Tod, Sterben und Lebensende, zu denen es unterschiedliche Wertungen zwischen den Konfessionen gebe, "gerne auch in Zuspitzungen" diskutiert werden. "Ökumene heißt ja nicht, dass wir uns in allem zu einhundert Prozent einig sind", erklärte die ÖKT-Präsidentin.

Mögliche Einladung von Papst Franziskus?

Weiter meinte Limperg, "dass es 2021 mit großer Wahrscheinlichkeit noch nicht die große, gemeinsam zelebrierte Eucharistie- und Abendmahlsfeier vor demselben Tisch geben wird". Es gebe aber "ein ehrliches Ringen" um diese Frage und die Suche nach "Formen, die die sichtbare Einheit zum Ausdruck bringen können".

Auf die Frage nach einer möglichen Einladung von Papst Franziskus sagte Limperg: "Ein Besuch von ihm wäre ohne Zweifel ein Highlight für den 3. Ökumenischen Kirchentag. Wenn er den Kirchentag besuchen würde, würde das der Ökumene guttun. Und vielleicht würde der Papst ja auch etwas Überraschendes tun, was wir uns alle vorher noch gar nicht vorstellen konnten."


Bettina Limperg, Präsidentin des 3. Ökumenischen Kirchentags in Frankfurt / © Heike Lyding (KNA)
Bettina Limperg, Präsidentin des 3. Ökumenischen Kirchentags in Frankfurt / © Heike Lyding ( KNA )

Blick auf Frankfurt und den Kaiserdom Sankt Bartholomäus / © Gordon Bell (shutterstock)
Blick auf Frankfurt und den Kaiserdom Sankt Bartholomäus / © Gordon Bell ( shutterstock )
Quelle:
KNA
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