Wiederaufbau von San Benedetto in Norcia noch ungeklärt

Zwei Jahre nach dem Beben

Vor zwei Jahren bebte die Erde in Mittelitalien. Die Basilika San Benedetto in Norcia hielt den Erschütterungen nicht Stand und stürzte ein. Der Wiederaufbau stellt sich als nicht ganz so einfach heraus.

Eingestürzte Kirche in Norcia / © Massimo Percossi (dpa)
Eingestürzte Kirche in Norcia / © Massimo Percossi ( dpa )

Zwei Jahre nach dem Erdbeben in Mittelitalien ist der Wiederaufbau der größtenteils eingestürzten Basilika San Benedetto in Norcia noch offen. Es sei die Frage, ob die Kirche in ihrer alten Gestalt aus dem 14. Jahrhundert wiederhergestellt werden solle, sagte Antonio Paolucci, Leiter der zuständigen technisch-wissenschaftlichen Kommission, laut der Onlinezeitung "Umbria24". Jetzt gehe es darum, Ziele und Grenzen für Projektideen festzulegen.

Die Restaurierung der Basilika San Francesco in Assisi nach dem Beben 1997 sei in gewisser Weise einfacher gewesen, sagte Paolucci, ehemaliger Kulturminister und Direktor der Vatikanischen Museen. In Assisi habe die Aufgabe darin bestanden, den Bau zu stabilisieren und die Schäden an den Fresken zu beseitigen. In Norcia gehe es darum, die Basilika für Gottesdienste und Öffentlichkeit nutzbar zu machen.

Einwohner haben Befürchtigungen

Wie man dahin komme, sei Gegenstand seiner Kommission. Paolucci äußerte sich dem Bericht zufolge bei einem ersten Bürgertreffen zum Wiederaufbau am Mittwoch in Norcia. Eine Einwohnerin äußerte dabei Befürchtungen gegenüber einer internationalen Ausschreibung, bei der sich Architekten möglicherweise mit innovativen Lösungen in Szene setzen würden. Die Norcianer wollten jedoch nicht mit einer lichten Glasfassade täglich an das Erdbeben erinnert werden, sondern einfach "San Benedetto wiederhaben, wie es war".

Die umbrische Stadt Norcia (lat. Nursia) wurde am 30. Oktober 2016 von einem Erdbeben getroffen. Die Basilika San Benedetto, die an den hier geborenen Begründer des abendlänischen Mönchtums Benedikt von Nursia (um 480-547) erinnert, stürzte bis auf die Fassade ein. Die EU will den Wiederaufbau unterstützen.


Quelle:
KNA