Wieder Aufregung um ein angebliches Papstzitat über Schwule

"Mit dieser Veranlagung besser nicht"

Mehrere italienische Medien haben berichtet, dass der Papst ein Wort über Schwule gebraucht habe, das von vielen als abfällig empfunden wird. Am Dienstagnachmittag habe er abermals das italienische Wort "frociaggine" gebraucht.

Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Dies entspricht in etwa dem deutschen Wort "Schwuchtelei". Er soll es bei einem nichtöffentlichen Treffen mit Priestern des Bistums Rom gesagt haben. Die italienischen Medienberichte beriefen sich auf anonyme Teilnehmer des vertraulichen Treffens mit dem Papst.

Unklar blieb, ob der Papst sich das Wort zu eigen machte oder es lediglich zitierte. Die Rom-Korrespondentin der argentinischen Zeitung "La Nacion", Elisabetta Pique, berichtete, der Papst habe bei dem Treffen erzählt, dass ihm ein Geistlicher gesagt habe, es gebe "hier im Vatikan zu viel Schwuchtelei".

Papst habe betont, dass es "gute Jungs" seien

Übereinstimmend berichteten mehrere Medien, dass der Papst auch über die Frage der Zulassung von Homosexuellen in Priesterseminare gesprochen habe. Er habe betont, dass es "gute Jungs" seien, dennoch gelte: "Mit dieser Veranlagung besser nicht (ins Priesterseminar)."

Das vatikanische Presseamt veröffentlichte am Dienstagabend eine allgemein gehaltene Zusammenfassung des rund 90-minütigen Gesprächs vom Nachmittag. Zum Thema Homosexuelle heißt es darin: "Der Papst sprach erneut über das Thema der Zulassung von Personen mit homosexuellen Tendenzen in Priesterseminare. Er unterstrich die Notwendigkeit, sie in der Kirche willkommen zu heißen und zu begleiten. Und (er unterstrich) die vom Klerusdikasterium formulierte Mahnung zur Vorsicht bezüglich ihrer Aufnahme ins Priesterseminar." 

Papst Franziskus

Jorge Mario Bergoglio wurde am 17. Dezember 1936 in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires geboren. Von 1950 bis 1954 machte er eine Ausbildung als Chemietechniker. In den Jesuitenorden trat er 1958 ein. Danach vervollständigte er seine humanistischen Studien in Chile.

Er kehrte 1963 nach Argentinien zurück und schloss sein Philosophiestudium ab. Im kommenden Jahr wurde er zum Professor für Literatur und Psychologie, erst in Santa Fe, dann in Buenos Aires. Ab 1967 studierte er Theologie, in der Zeit erhielt er auch seine Priesterweihe (1969).

Nachdenklich: Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Nachdenklich: Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

 

Quelle:
KNA