Vorweihnachtliche Orgelmusik live aus dem Kölner Dom

"Wie schön leuchtet der Morgenstern“

Kurz vor Weihnachten gibt Domorganist Winfried Bönig am Dienstag ein Konzert mit Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Nikolaus Bruhns, Gaston Litaize und Félix Alexandre Guilmant. DOMRADIO.DE überträgt das Konzert live ab 20 Uhr.

Autor/in:
Mathias Peter
Ansicht Domorgel im Nordquerhaus des Kölner Domes / © Mathias Peter (DR)
Ansicht Domorgel im Nordquerhaus des Kölner Domes / © Mathias Peter ( DR )

Besinnlich, freudig und mitreißend – der langjährige Kölner Domorganist und Professor für Orgel an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln hat für das Konzert im Kölner Dom am Dienstagabend ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.

Seit fast 20 Jahren gibt es das vorweihnachtliche Orgelkonzert. "Schuld" daran hat die andere Konzertreihe für Orgel, die Orgelfeierstunden, die seit knapp 60 Jahren während des Sommers die Zuhörerinnen und Zuhörer in ihren Bann ziehen, erklärt Prof. Dr. Winfried Bönig im Vorfeld des Konzertes:

"Mir hat da ein bißchen gefehlt, dass ich bei den Sommer-Konzerten keine weihnachtliche Musik spielen kann. Es gibt so schöne Sachen für Weihnachten, aber ich bin kein Freund von "In dulci jubilo" im August, das passt einfach nicht."

Stücke von Alexandre Guilmant und Gaston Litaize

Jetzt beim Konzert im Dezember bietet sich reichlich Gelegenheit, adventliche wie weihnachtliche Werke zu spielen - etwa eine Orgelbearbeitung der Sinfonia aus dem zweiten Teil des berühmten Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach oder die Choralfantasie über das Adventslied "Nun komm der Heiden Heiland" von Nikolaus Bruhns.

Von Alexandre Guilmant spielt Bönig ein Magnificat und von Gaston Litaize Variationen über ein Weihnachtslied.

Zusammenspiel von Raum, Klang und Architektur

Wie immer sind Orgelkonzerte im Kölner Dom ein fantastisches Zusammenspiel von Raum, Klang und Architektur. Dafür sorgen die drei großen Instrumente in der Kathedrale, die alle vom Orgelbauer Klais in Bonn stammen: Die Querhausorgel von 1948 befindet sich in direkter Nähe zum heutigen Altar. Sie besitzt rund 90 Register.

Nach einer gründlichen Überarbeitung im Jahr 2002 ist ihr Spieltisch als Generalspieltisch angelegt, von dem sich alle drei großen Klangkörper spielen lassen.

Die Langhausorgel (auch Schwalbennestorgel) von 1998 hängt hoch über dem Mittelschiff des Domes. Sie besitzt 56 Register und hängt mit einem Gewicht von 30 Tonnen verankert im Dachstuhl des Domes.

Register "Loss jon"

Von den Kölnern besonders beliebt ist das Register "Loss jon" (etwa "Mach voran!") – meistens in der kölschen fünften Jahreszeit wird es gespielt; dabei öffnet sich eine Klappe unter der Orgel und zu den Klängen einer Kölner Melodie kommt eine hölzerne Figur zum Vorschein.

Das Hochdruckwerk im Westen stammt aus dem Jahr 2006 und ist in Deutschland in dieser Form einzigartig.

Nach englischem Vorbild gebaut besitzt das Westwerk zwei Register, deren Pfeifen mit enorm hohem Luftdruck gespielt werden und dadurch einen durchdringenden und fanfarenartigen Charakter erhalten. Die "tuba episcopalis" wird beim Einzug des Erzbischof zum Gottesdienst gespielt – der Einzug der Domherren zur Hl.Messe wird dagegen von der "tuba capitularis" begleitet.

Information: DOMRADIO.DE überträgt das Konzert am 17.Dezember 2019 live ab 20 Uhr im Web-TV und auf Facebook. Der Fernsehsender EWTN übernimmt die Übertragung des Konzertes ebenfalls in seinem Programm.


Kölner Domorganist Professor Winfried Bönig / © Tomasetti (DR)
Kölner Domorganist Professor Winfried Bönig / © Tomasetti ( DR )
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