Pfarrer verspricht jährlichen Bittgang zu Corona-Kapelle

"Wenn alles überstanden ist"

In Oberbayern hat ein Pfarrer einen jährlichen Bittgang zur heiligen Corona versprochen, "wenn alles überstanden ist". Das Ziel? In einem Wald südlich von München steht seit mehr als 350 Jahren eine kleine Kapelle, die der Heiligen geweiht ist.

Messdiener mit Handglocke bei einer Prozession / © Alexander Brüggemann (KNA)
Messdiener mit Handglocke bei einer Prozession / © Alexander Brüggemann ( KNA )

Das berichtet die Redaktion des Sankt Michaelsbundes auf ihrer Webseite mk-online.de. In einem Wald bei Sauerlach südlich von München steht seit mehr als 350 Jahren eine kleine Kapelle, die der Heiligen geweiht ist. Ihr Namenstag ist am 14. Mai.

Zu diesem Termin soll jeweils der Bittgang stattfinden, kündigte Pfarrer Josef Steinberger an, der den Pfarrverband Sauerlach leitet, zu dem die Kapelle gehört.

Menschen kommen von überall zur Heligen Corona

Steinberger ist erst seit Ende 2018 im Amt. Nach seinen Worten hat er das abseits gelegene Kirchlein bisher nicht weiter beachtet. Auch die heilige Corona war ihm dem Bericht zufolge unbekannt. Er habe aber sofort an sie denken müssen, als er von dem gleichnamigen Virus zum ersten Mal gehört habe.

Nach Auskunft des Sauerlacher Ortschronisten Helmut Berthold kommen jetzt Menschen "von überall zur heiligen Corona". Statt normalerweise einer Kerze seien jetzt viele in der Kapelle angezündet.

Zu den bisherigen Besuchern zählen auch die beiden Münchner griechisch-orthodoxen Geistlichen Apostolos Malamoussis und Georgios Vletsis. Nach ihrem Gebet, bei dem sie die Heilige um die rasche Bekämpfung der Krankheit baten, kündigte Malamoussis die Stiftung einer Ikone mit einer Darstellung der frühchristlichen Märtyrerin für die Kapelle an. Das Werk ist seit Donnerstag auf dem Altar der Münchner Allerheiligenkirche für 40 Tage ausgestellt.

Gedenken an die Märtyrerin

Der Legende zufolge kam Corona als 16-Jährige um das Jahr 175 ihres Glaubens wegen grausam zu Tode. Man band sie an zwei durch Seile gespannten Palmen fest. Als diese auseinander schnellten, riss es ihren Körper in Stücke. Als Ort der Hinrichtung wird Syrien oder Ägypten vermutet.

Das Gedenken an die Märtyrerin war früher vor allem in Bayern und Österreich verbreitet. Die Corona-Kapelle nahe der Ortschaft Arget, die zu Sauerlach gehört, ist seit 1648 bezeugt. Die Heilige wurde bisher als Fürsprecherin in Geldangelegenheiten angerufen und ist Patronin der Metzger.


Quelle:
KNA