Lauterbach kritisiert Beitrag der Kirchen zum Anti-Corona-Kampf

"Wenig Hilfreiches gehört"

Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kritisiert den Beitrag der Kirchen im Kampf gegen Corona. In seinen Augen seien von den Kirchen wenig praktische Vorschläge zur Eindämmung des Virus gekommen.

Nicht kreativ genug? Fronleichnamsmesse in Münster / © Lars Berg (KNA)
Nicht kreativ genug? Fronleichnamsmesse in Münster / © Lars Berg ( KNA )

Lauterbach äußerte sich gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) kritisch zur Rolle der Kirchen in der Corona-Pandemie. "Ich habe leider den Eindruck, dass von den Konfessionen bisher nicht so viele praktische Vorschläge gekommen sind, wie sie zur Eindämmung des Virus beitragen können. Da habe ich von den Kirchen leider wenig Hilfreiches gehört", sagte er.

"Allergrößte Vorsicht" an den Festtagen

Der Gesundheitspolitiker rief die Bürger zugleich dazu auf, an den Festtagen "allergrößte Vorsicht" walten zu lassen. "Wir müssen jetzt schon mit sehr vollen Krankenhäusern rechnen. Daher appelliere ich dringend, mit einer möglichst kleinen Gruppe zu feiern und dabei die Maske aufzusetzen - so unangenehm das ist", sagte Lauterbach. "Ich weiß, dass sich viele Leute daran nicht halten werden, aber das ist falsch."

FFP2 Masken an Kirchen verteilen

Für die Weihnachtsgottesdienste schlägt er vor, dass FFP2 Masken an den Eingängen der Kirchen verteilt werden. "Dann müssen die älteren Leute nicht zu den Apotheken laufen", sagte er weiter. In den Apotheken bekommen Menschen ab 60 Jahren sowie Risikopatienten derzeit drei FFP2-Schutzmasken unentgeltlich.


Karl Lauterbach / © Wolfgang Kumm (dpa)
Karl Lauterbach / © Wolfgang Kumm ( dpa )
Quelle:
KNA , epd