Weitere mutmaßliche Bahn-Bomben-Beteiligte gefasst

Neue Fahndungserfolge

Nach den beiden mutmaßlichen Bahn-Bombenlegern hat die Polizei in Konstanz einen dritten Verdächtigen festgenommen. Dort wird nach Angaben der Bundesanwaltschaft ein Studentenheim durchsucht, in dem der Mann lebt. Wie es hieß, stamme er aus dem Umfeld des in Kiel bereits verhafteten mutmaßlichen Kofferbomben-Attentäters Youssef M.

 (DR)

Nach den beiden mutmaßlichen Bahn-Bombenlegern hat die Polizei in Konstanz einen dritten Verdächtigen festgenommen. Dort wird nach Angaben der Bundesanwaltschaft ein Studentenheim durchsucht, in dem der Mann lebt. Wie es hieß, stamme er aus dem Umfeld des in Kiel bereits verhafteten mutmaßlichen Kofferbomben-Attentäters Youssef M. Agenturmeldungen zufolge soll auch im Libanon ein weiterer Verdächtiger in Polizeigewahrsam sein. Laut inoffiziellen Informationen soll der Mann 24 Jahre alt sein. Er wurde demnach auf Grund einer Aussage des am Vortag verhafteten Libanesen Jihad H. gefasst.

Videoüberwachung für mehr Sicherheit
Dreieinhalb Wochen nach den gescheiterten Attentaten auf zwei Regionalzüge der Bahn wurde am Donnerstag der zweite mutmaßliche Täter gefasst. Deutschland bemüht sich Auslieferung eines 20-Jährigen, der sich im Libanon gestellt hatte. Bisher hatten die Fahnder nur Indizien gegen die zwei mutmaßlichen Kofferbomber - die Süddeutsche schreibt, es gebe nun erste Aussagen des in Kiel einsitzenden Verdächtigen. Der mache zwar keine Angaben zu den Vorwürfen selbst. Seinen mutmaßlichen Komplizen will er erst in Deutschland kennen gelernt haben.

Dabei sei es nur um eine Sprachprüfung gegangen und um die Zulassung zum Studium. Der zweite Mann bestreitet derweil in U-Haft im Libanon jede Beteiligung an Terrorplänen. Und noch eine weitere Spur beschäftigt die Ermittler. Das Blatt schreibt, es gebe möglicherweise Hinweise auf einen dritten Komplizen. Das hat auch formaljuristische Bedeutung. Erst bei drei Tätern ist Anklage wegen terroristischer Vereinigung möglich.

Die beiden Verdächtigen konnten mit Hilfe von Videoaufnahmen aus dem Kölner Hauptbahnhof gefasst werden. Man werde voraussichtlich mehr Bahnhöfe als bisher mit Kameras ausstatten, teilte ein Bahn-Sprecher im domradio-Interview mit. Auch eine höhere Präsenz des Sicherheitspersonals in den Zügen und auf den Bahnhöfen solle die Sicherheit der Fahrgäste erhöhen. "Wir tun alles, damit die Bahn das sicherste Verkehrsmittel in Deutschland bleibt", versicherte der Pressesprecher der Deutschen Bahn.

Welche Bedeutung hat der Datenschutz?
In Zeiten erhöhter Bedrohung unterstützen viele Bürger die Forderung nach mehr Videoüberwachung. Wenn dadurch auch keine Straftaten verhindert werden können, hilft sie doch bei der Aufklärung der Taten, wie es der Fall der Kofferbomber eindrucksvoll bewiesen hat.

Wie weit darf das Prinzip Videoüberwachung in Deutschland gehen? "Sie darf nicht weiter gehen als schon jetzt", sagt Bettina Gayk. Hören Sie die Pressesprecherin der Landesbauftragten für Datenschutz in NRW, im domradio-Interview.