Weitere Kirchen in Myanmar bombardiert und niedergebrannt

Unterdrückung und Einschüchterung

Truppen der Junta in Myanmar haben am Wochenende eine 129 Jahre alte katholische Kirche in dem überwiegend christlichen Dorf Chan Thar niedergebrannt. Ebenso sind Wohnhäuser in dem Ort in der Region Sagaing in Brand gesetzt worden.

Symbolbild Männer in Soldatenuniform in Myanmar / © anonymous6059th (shutterstock)
Symbolbild Männer in Soldatenuniform in Myanmar / © anonymous6059th ( shutterstock )

Das berichtete am Montag das unabhängige myanmarische Nachrichtenportal Irrawaddy unter Berufung auf Augenzeugen.

Militäreinheiten in Myanmar (Archiv) (dpa)
Militäreinheiten in Myanmar (Archiv) / ( dpa )

Im myanmarischen Unionsstaat Kayin starben bei einem Luftangriff auf zwei Kirchen ein katholischer Katechet, ein baptistischer Pastor, ein zweijähriges Mädchen und zwei weitere Menschen. Das geht aus Meldungen des asiatischen Pressedienstes Ucanews unter Berufung auf die multi-ethnische christliche Hilfsorganisation "Free Burma Rangers" hervor.

Gewalt gegen Widerständler

Die Junta geht mit äußerster Gewalt gegen den friedlichen und bewaffneten Widerstand gegen ihr Regime vor. Seit dem Putsch vom 1. Februar 2021 habe das Militär bei Vergeltungsaktionen mehr als 38.000 Häuser - darunter mehr als 100 religiöse Gebäude wie Kirchen und Klöster - niedergebrannt (Stand Oktober 2022), heißt es auf der Webseite der unabhängigen Denkfabrik "Institut für Strategie und Politik - Myanmar" (ISP-Myanmar).

Die Taktik der verbrannten Erde setzt die Armee seit Jahrzehnten zur Unterdrückung, Einschüchterung und Bestrafung der ethnischen Minderheiten ein. Diese kämpfen seit mehr als 75 Jahren für Autonomie oder gar Unabhängigkeit.

Hintergrund: Myanmar

Der in Südostasien gelegene Staat Myanmar ist auch unter seinem älteren Namen Burma beziehungsweise Birma bekannt. Das Land grenzt an Thailand, Laos, China, Indien und Bangladesch. Größte Stadt ist die am Irrawady-Delta gelegene 5-Millionen-Einwohner-Metropole Rangun/Yangon. Regierungssitz ist seit 2005 Naypyidaw im Zentrum des Landes.

Myanmar: Demonstranten halten Portraits von Aung San Suu Kyi hoch / © Daniel Ceng Shou-Yi (dpa)
Myanmar: Demonstranten halten Portraits von Aung San Suu Kyi hoch / © Daniel Ceng Shou-Yi ( dpa )
Quelle:
KNA