Käßmann kritisiert "Amerikanisierung" von Weihnachten

"Weihnachten nicht in den Advent vorziehen"

Die evangelische Theologin Margot Käßmann beklagt eine "Amerikanisierung der deutschen Weihnachtstradition". Die lange Zeit klaren Weihnachtsrhythmen seien durcheinander gebracht worden, kritisierte sie.

Ein weihnachtlich geschmücktes Haus in Delmenhorst / © Sina Schuldt (dpa)
Ein weihnachtlich geschmücktes Haus in Delmenhorst / © Sina Schuldt ( dpa )

In den USA habe sie erlebt, dass der Weihnachtsbaum schon beim Thanksgiving-Dinner im November blinkt, schreibt die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in der "Bild am Sonntag". "Wir sollten Weihnachten nicht in den Advent vorziehen, denn das ist die Zeit, in der wir voller Vorfreude auf das Christkind warten."

"Schlimm genug"

Hierzulande habe es bis vor wenigen Jahren noch klare Rhythmen gegeben: "Erst kommt die Adventszeit. Heiligabend wird der Christbaum aufgestellt." Der Weihnachtskreis gehe bis zum 6. Januar, der Ankunft der Heiligen Drei Könige. "Danach wird abgeschmückt. Inzwischen werfen bei uns Leute den Weihnachtsbaum am 27.12. aus dem Fenster", kritisiert Käßmann.

Es sei "schlimm genug", dass aus einer Mischung von Nikolaus und Coca-Cola-Werbefigur der allgegenwärtige Weihnachtsmann geworden sei.


Margot Käßmann 2021 in Hannover / © Julian Stratenschulte (dpa)
Margot Käßmann 2021 in Hannover / © Julian Stratenschulte ( dpa )
Quelle:
KNA
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