Was sind die Folgen von Künstlicher Intelligenz?

"KI durchdringt den Alltag"

Karl Jüsten, Leiter des Katholischen Büros Berlin, ruft dazu auf, sich mit den Folgen von Künstlicher Intelligenz auseinanderzusetzen. Das christliche Weltbild könne helfen, ethische Leitlinien für die Nutzung von KI zu schaffen.

Künstliche Intelligenz / © sdecoret (shutterstock)

Der Leiter des Katholischen Büros Berlin, Karl Jüsten, hat dazu aufgerufen, sich stärker mit den Folgen von Künstlicher Intelligenz (KI) auseinanderzusetzen. Es gelte zu prüfen, wo KI "die gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung beeinflusst, wie sie uns neue Freiheit gewinnen lässt und wo sie uns Freiheit verunmöglicht", sagte Jüsten am Dienstagabend in Karlsruhe. KI durchdringe "den Alltag in jeglicher Art"; die rasante Entwicklung dränge dazu, neu eine Antwort auf die alte Frage zu finden, wer der Mensch ist?

Ethische Leitlinien schaffen

KI könne dafür programmiert und eingesetzt werden, Debatten und die freie Meinungsbildung mit Fake-News zu manipulieren und soziale Verwerfungen zu verursachen. KI könne aber auch dazu dienen, irreführende Nachrichten zu identifizieren und so eine autonome Entscheidungsfindung zu ermöglichen. KI-Systeme müssen nach den Worten Jüstens so gestaltet werden, "dass sie unsere Grundrechte und Werte gewährleisten können". Das christliche Welt- und Menschenbild mit seinen Merkmalen wie Autonomie, Freiheit und Verantwortung könne dazu beitragen, ein Fundament für ethische Leitlinien zu schaffen.

Gesprächsangebote in ökumenisch getragener Einrichtung

Jüsten sprach beim Jahresempfang des Foyers Kirche und Recht. Die ökumenisch getragene Einrichtung will in Karlsruhe Gesprächsangebote, aber keine Lobbyarbeit machen. Höhepunkt der Arbeit ist der Jahresempfang für Bundesverfassungsgericht, Bundesgerichtshof (BGH), Generalbundesanwaltschaft und die bei den Gerichten zugelassenen Rechtsanwälte. Finanziert wird das Foyer in Absprache mit der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vom Erzbistum Freiburg und von der Badischen Landeskirche.

Was ist Künstliche Intelligenz?

Der Begriff Künstliche Intelligenz (KI) wurde vor mehr als 60 Jahren geprägt durch den US-Informatiker John McCarthy. Er stellte einen Antrag für ein Forschungsprojekt zu Maschinen, die Schach spielten, mathematische Probleme lösten und selbstständig lernten. Im Sommer 1956 stellte er seine Erkenntnisse anderen Wissenschaftlern vor. Der britische Mathematiker Alan Turing hatte sechs Jahre zuvor bereits den "Turing Test" entwickelt, der bestimmen kann, ob das Gegenüber ein Mensch ist oder eine Maschine, die sich als Mensch ausgibt.

Symbolbild Künstliche Intelligenz / © maxuser (shutterstock)
Symbolbild Künstliche Intelligenz / © maxuser ( shutterstock )
Quelle:
KNA