Was nach dem Rücktritt von Kardinal Lehmann passiert

Sedisvakanz in Mainz

Mit Kardinal Lehmanns Rücktritt ist der Mainzer Bischofsstuhl von Dienstag an nicht besetzt. domradio.de beantwortet die Frage, was nun passiert.

Was passiert, wenn ein Bischof aufhört (DR)
Was passiert, wenn ein Bischof aufhört / ( DR )

Papst Franziskus habe das altersbedingte Rücktrittsgesuch Lehmanns "mit dem heutigen Tag" angenommen, erklärte der päpstliche Botschafter, Erzbischof Eterovic am Pfingstmontag in einem Festgottesdienst zu Lehmanns 80. Geburtstag am Pfingstmontag im Mainzer Dom. Im Namen des Papstes dankte er Lehmann für den "beachtlichen Dienst", den er für den Heiligen Stuhl geleistet habe.

Sedisvakanz im Kirchenrecht geregelt

Mit seinem Rücktritt beginnt für das Bistum Mainz eine Phase, die im kirchlichen Sprachgebrauch Sedisvakanz genannt wird. Sie endet mit der Wiederbesetzung des Mainzer Bischofsstuhls. Bis dahin dürften erfahrungsgemäß Monate vergehen. Die Sedisvakanz ist im Kirchenrecht geregelt. Danach müssen die Mitglieder des Domkapitels eines Bistums innerhalb von acht Tagen einen Diözesanadministrator wählen, der das Bistum bis zum Amtsantritt eines neuen Bischofs leitet.

Als Übergangsverwalter hat ein Diözesanadministrator viele Rechte und Pflichten eines Bischofs. Er darf aber keine Entscheidungen grundsätzlicher Art treffen, die den neuen Bischof langfristig binden würden.

Lehmann stand bald 33 Jahre an der Spitze des Bistums Mainz. Von 1987 bis 2008 war er Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Anfang 2001 erhob ihn der damalige Papst Johannes Paul II. zum Kardinal. Lehmann gilt als Brückenbauer und "Mann des Dialogs". Er steht für ein weltoffenes, lebensbejahendes Christentum und für ökumenische Offenheit. Nach offizieller, aber nicht gesicherter Zählung war er der 102. Bischof von Mainz.


Quelle:
KNA