Kardinal Sarah kritisiert Latein-Unterdrückung in der Kirche

"Was heißt dann lateinische Kirche?"

Der emeritierte afrikanische Kurienkardinal Robert Sarah hat sich nachdrücklich für das Lateinische als Liturgiesprache der Kirche ausgesprochen. Gleichzeitig kritisierte er auch den Synodalen Weg in Deutschland.

Lateinische Eintragung in ein Buch / © Bildagentur Zoonar GmbH (shutterstock)
Lateinische Eintragung in ein Buch / © Bildagentur Zoonar GmbH ( shutterstock )

"Wenn wir uns unter Afrikanern oder mit Menschen anderer Kontinente treffen, verbindet uns das Latein und lässt uns gemeinsam feiern", erklärte der ehemalige Leiter der vatikanischen Gottesdienst-Kongregation im Interview des Schweizer Portals cath.ch. Sarah hatte die Abtei von Saint Maurice im Wallis besucht, um dort eine liturgische Feier zu leiten.

Es sei "falsch, Latein unterdrückt zu haben", so Sarah. "Alle Muslime beten auf Arabisch, auch wenn es nicht ihre Sprache ist. Wir teilen, was Christus vereint hat. Wenn es kein Latein mehr gibt, warum spricht man dann von der lateinischen Kirche?"

Kritik am Synodalen Weg

Gleichzeitig warnte der Kardinal vor den Ergebnissen des Synodalen Wegs der katholischen Kirche in Deutschland. Er sei unsicher, wohin dieser Weg führen solle. "Man nimmt, was jeder sagt, und sucht dann den Konsens."

Die Wahrheit der Kirche könne vom Mensch aber nicht konstruiert werden. "Wir sind diejenigen, die sich ändern müssen. Wenn die Kirche heilig ist, kann sie sich nur ändern, um noch heiliger zu werden", betonte Sarah.


Kardinal Robert Sarah (Archivbild) / © Paul Haring/CNS photo (KNA)
Kardinal Robert Sarah (Archivbild) / © Paul Haring/CNS photo ( KNA )
Quelle:
KNA
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