DOMRADIO.DE: Sie lieben das Reisen mit dem Rad, schreiben einen Radreiseblog namens “Radweh” und berichten auch immer wieder von Ihren Touren. Am Donnerstag halten Sie in Essen einen Vortrag über Ihre Tour durch Italien, die schon eine Weile her ist. Welche Erinnerungen haben Sie noch daran?
Gereon Alter (leitender Pfarrer in St. Josef Essen Ruhrhalbinsel): Ich gehe auf die 60 zu. Das ist ein Alter, in dem man gerne Revival-Touren macht. Ich habe mein Studium in Rom verbracht und wollte da unbedingt noch einmal hin. Also war das Ziel gesetzt: nach Rom pilgern. Eine Strecke war mir ein bisschen zu kurz. Deswegen bin ich an der Adriaküste wieder zurückgefahren und so ist eine wunderschöne dreiwöchige Tour durch die Toskana und viele andere Kulturlandschaften Italiens daraus geworden.
DOMRADIO.DE: Haben Sie in Rom im Vatikan zufälligerweise den Papst getroffen?
Alter: Nein, den habe ich nicht getroffen, das ist ja ein geschäftiger Mann. Aber ich habe viele Ehemalige getroffen in dem Studentenheim, in dem ich gewohnt habe. Aber in den Petersdom hineinzugehen und ihn immer wieder neu zu erleben, ist einfach ein großartiges Erlebnis.
DOMRADIO.DE: Fahrradfahren ist gut für die Gesundheit und für die Umwelt. Sie waren schon in Japan, in Alaska, aber auch in Ostfriesland oder im Sauerland. Wie bedeutsam ist für Sie die jeweilige Umgebung, also die Gegend, durch die Sie reisen?
Alter: Die gehört ganz wesentlich dazu. Italien ist eine Kulturlandschaft. Aber wenn Sie durch die Toskana fahren, dann atmen Sie Pinienduft ein. Sie haben den Schweiß auf der Stirn von den vielen Hügeln, die es dort gibt. Das gehört alles dazu. Und wenn Sie dann abends noch ein kleines Glas Wein in der Hand haben und eine italienische Pasta vor sich, dann ist das Reiseerlebnis perfekt.
DOMRADIO.DE: Was sind Ihre nächsten Ziele? Wo möchten Sie unbedingt mal hin, vielleicht sogar im nächsten Jahr?
Alter: Träume habe ich noch ganz viele. Die konkrete Planung beginnt erst nach Weihnachten. Aber wenn Sie mich nach Träumen fragen: Myanmar, also das ehemalige Burma, ist ein Land, das mich ungemein fasziniert, von der Kultur und auch von der Landschaft her. Das könnte ein nächstes Ziel sein.
Das Interview führte Carsten Döpp.