Wartungsarbeiten im Bamberger Dom

Da ist der Wurm drin

Der Bamberger Dom muss vom kommenden Montag bis Mittwoch gesperrt werden. In dieser Zeit gibt es dort keine Gottesdienste und Besichtigungen. Schuld daran sind Anobien, also Holzwürmer, die sich in Altären wiederfinden.

Blick auf die antike Bamberger Kathedrale und das Diözesanmuseum / © Anatolii Lyzun (shutterstock)
Blick auf die antike Bamberger Kathedrale und das Diözesanmuseum / © Anatolii Lyzun ( shutterstock )

Das teilte das Erzbistum der Katholischen Nachrichten-Agentur auf Anfrage am Donnerstag mit.

Die Maßnahme sei erforderlich, da an zwei spätmittelalterlichen Schnitzaltären ein Befall von Anobien, umgangssprachlich Holzwürmern, festgestellt wurde. Durch ihre Bohrgänge können diese Käfer große Schäden an Kunstobjekten und Holzkonstruktionen anrichten.

Dass sich die Würmer in Gotteshäusern wohlfühlen, liegt laut Erzbistum an deren feuchtem und kühlem Klima. Demnach müssen jährlich etwa 200 bis 300 Kirchen zum Kulturguterhalt begast werden.

Teilbegasung der befallenen Altäre

Um mit möglichst geringen Mengen des giftigen und auch klimaschädlichen Mittels zu arbeiten, werde im Bamberger Dom eine sogenannte Teilbegasung durchgeführt, hieß es weiter. Dafür würden die beiden befallenen Altäre jeweils mit einer Gassperrfolie luftdicht eingehaust und vom Kircheninnenraum abgetrennt.

So könne die Substanz recht exakt dosiert werden. Um die Ausstattung langanhaltend von Schädlingen wie dem Holzwurm zu befreien, komme zudem ein speziell für sensibles Kulturgut entwickeltes Insektizid zum Einsatz.

Keine Gefahr für Menschen und Fledermäuse

Nach der Aktion werden alle behandelten Bereiche laut Angaben mit Ventilatoren und mobilen Abluftanlagen rückstandsfrei abgesaugt. Giftige Rückstände blieben nicht. Für die Behandlung sei im Vorfeld zudem eine naturschutzrechtliche Erlaubnis eingeholt worden. Sie stelle sicher, dass es in dem Bereich keinen gefährdeten Fledermausbesatz gebe.

Der romanische Bamberger Dom Sankt Peter und Sankt Georg geht zurück auf den 1012 geweihten Gründungsbau Heinrichs II. und ist Grablege des heilig-gesprochenen Kaiserpaares Heinrich und Kunigunde. Er beherbergt die weltberühmte Skulptur des Bamberger Reiters und das einzige erhaltene Papstgrab nördlich der Alpen.

Erzbistum Bamberg

Blick auf die Bamberger Altstadt / © saiko3p (shutterstock)
Blick auf die Bamberger Altstadt / © saiko3p ( shutterstock )

Das Bistum Bamberg wurde auf die Initiative von König Heinrich II. hin bei der Reichssynode in Frankfurt gegründet. Erster Bischof von Bamberg war Eberhard I., der dieses Amt von 1007 bis 1040 innehatte. Mit dem Bistum Bamberg ins Leben gerufen wurde das Domkapitel, das den heiligen Georg als Patron wählte.

Beim 4. Laterankonzil 1215 erlangte das Domkapitel das alleinige Bischofswahlrecht und beanspruchte die Mitregierung des Hochstifts und der Diözese.

Quelle:
KNA