30.000 Unterschriften zu Sant'Egidio-Appell für alte Menschen

Warnung vor Zwei-Klassen-Gesundheitspolitik

Ende Mai wurde der internationale Appell "Unsere Zukunft - nicht ohne die alten Menschen" veröffentlicht. Nach Angaben der Gemeinschaft Sant'Egidio hat er innerhalb eines Monats gut 30.000 Unterschriften erhalten.

Symbolbild Altenpflege (shutterstock)

Die Unterzeichner warnen angesichts der Covid-Pandemie vor einer Zwei-Klassen-Gesundheitspolitik in Europa. In vielen Ländern tauche "ein gefährliches Modell auf, das sich für ein selektives Gesundheitswesen ausspricht, in dem das Leben von alten Menschen als zweitrangig betrachtet wird", heißt es in dem Aufruf. Die größere Verletzlichkeit alter Menschen solle "eine Form der Auswahl zugunsten der Jüngeren und Gesünderen rechtfertigen". Zudem habe die Pandemie international gezeigt, dass alte Menschen vor allem in Einrichtungen der stationären Altenpflege starben.

Prominente Unterzeichner

Zu den Erstunterzeichnern gehören Andrea Riccardi, Gründer von Sant'Egidio, der ehemalige italienische Ministerpräsident und EU-Kommissionspräsident Romano Prodi, der Philosoph Jürgen Habermas, der frühere Präsident des EU-Parlaments, Hans-Gert Pöttering, Bolognas Erzbischof Kardinal Matteo Zuppi sowie die frühere deutsche Bildungsministerin und Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan.

Prominente Unterzeichner aus dem deutschsprachigen Raum sind zudem der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, Kardinal Walter Kasper, die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Franz-Josef Bode, die Theologin Marianne Heimbach-Steins, Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), der evangelische Berliner Bischof im Ruhestand, Markus Dröge, die katholischen Bischöfe von Linz, Graz-Seckau und Innsbruck, Manfred Scheuer, Wilhelm Krautwaschl und Hermann Glettler.


Quelle:
KNA