Papst warnt vor selbst ernannten Predigern

Vorsicht vor den "Hütern der Wahrheit"

Papst Franziskus hat vor selbst ernannten christlichen "Hütern der Wahrheit" gewarnt. Es mangele auch heute nicht an solchen Predigern, die sich über die neuen Kommunikationsmittel präsentierten, statt das Evangelium zu verkünden.

Papst Franziskus mit erhobenem Zeigefinger / © Paul Haring/CNS Photo (KNA)
Papst Franziskus mit erhobenem Zeigefinger / © Paul Haring/CNS Photo ( KNA )

Das sagte Franziskus am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. Diese Prediger bekräftigten zumeist, dass der wahre Glaube im Festhalten an der Vergangenheit liege. Sie schreckten auch vor Verleumdungen nicht zurück.

Neuer Zyklus begonnen

Laut dem Papst zeichnen sich "Wahrheitshüter" durch Strenge und Starrheit aus. Sie lebten nicht den Weg von Demut und Geschwisterlichkeit vor und zeigten weder Milde noch Vertrauen, kritisierte das Kirchenoberhaupt. Mit der Generalaudienz hat Franziskus einen neuen Zyklus begonnen, der Themen aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater behandelt. In den vergangenen Wochen hatte er jeweils zum Thema Gebet gesprochen.

Generalaudienz

Jeden Mittwoch findet – zumeist vormittags um 10:30 Uhr – eine sogenannte Generalaudienz (Mittwochaudienz) des Papstes auf dem Petersplatz vor dem Petersdom statt. In den Wintermonaten und bei schlechtem Wetter wird sie in der Vatikanischen Audienzhalle abgehalten. Während der Corona-Pandemie wurde sie bisher aus der Bibliothek gestreamt.

Wegen des großen Andrangs in den Jahren des Pontifikats von Papst Benedikt XVI. kam es mehrmals in der Audienzhalle zu einem Platzmangel, so dass ein Teil der Teilnehmer in den Petersdom ausweichen musste. Deshalb kam Benedikt XVI. im Anschluss an die per Lautsprecher übertragene Generalaudienz zu einer kurzen Ansprache in den Petersdom.

Seit dem Beginn des Pontifikats von Papst Franziskus haben sich die Teilnehmerzahlen verdreifacht. Dies liegt vor allem am starken Anstieg der Pilger aus Italien. Brautpaare werden in der Regel von Papst Franziskus persönlich empfangen. Die wöchentliche Generalaudienz wurde von Papst Pius XI. im Heiligen Jahr 1925 eingeführt


Quelle:
KNA
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