Von roter Liste gestrichen: Kölner Dom bleibt Weltkulturerbe

Die Kirche im Dorf gelassen

Erleichterung in Köln: Der Kölner Dom steht nicht mehr auf der roten Liste der gefährdeten Welterbe-Stätten. Das hat am Montag das Weltkulturerbe-Komitee der UNESCO in der litauischen Hauptstadt Vilnius entschieden, bestätigte Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner gegenüber dem domradio.

 (DR)

Erleichterung in Köln: Der Kölner Dom steht nicht mehr auf der roten Liste der gefährdeten Welterbe-Stätten. Das hat am Montag das Weltkulturerbe-Komitee der UNESCO in der litauischen Hauptstadt Vilnius entschieden, bestätigte Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner gegenüber dem domradio. Die UN-Kulturorganisation hatte die gotische Kathedrale vor zwei Jahren als gefährdet eingestuft. Anlass waren mehrere geplante Hochhäuser in optischer Nähe zur Kirche.

Letzte Details noch klären
Die Bebauungspläne im Umfeld des gotischen Gotteshauses haben sich aus Sicht der Fachleute verbessert. Köln habe den Forderungen des Komitees weitgehend entsprochen. Damit sei die Gefährdung des Doms abgewendet, so die Begründung der UNESO.

Die Deutsche UNESCO-Kommission sprach nach der Entscheidung des Welterbe-Komitees von einer guten Nachricht. "Über die letzten noch offenen Details wird man sich in den nächsten Monaten einigen", erklärte Generalsekretär Roland Bernecker.

Der Kölner Domprobst begrüßt die Entscheidung der UNESCO: "Damit ist der bedeutende Rang des Kölner Doms wieder uneingeschränkt anerkannt und die intensiven Bemühungen des Domkapitels, der Dombauhütte und des Zentral-Dombau-Vereins um die Erhaltung des Gebädes werden entsprechend gewürdigt".

Endgültiger Bebauungsplan fehlt
Die Kulturorganisation hatte der Stadt Köln vorgeworfen, geplante Bauten mit einer Höhe um die 100 Meter würden das Gesamtbild von Stadt und Dom gefährden. Nach langen Verhandlungen wurden die ursprünglichen Bebauungspläne verworfen. Allerdings konnte sich die Stadt anschließend nicht auf einen neuen Entwurf einigen. Die Kölner Delegation war mit drei möglichen Varianten zur weiteren Stadtentwicklung in die litauische Hauptstadt gereist.

UNESCO tagt noch bis Sonntag
Der Kölner Dom war 1996 zum Welterbe erklärt worden. Im Sommer 2004 setzte ihn die Kulturorganisation der Vereinten Nationen aber auf die rote Liste der bedrohten Denkmäler. Das Komitee berät seit Samstag in Vilnius über die Lage von insgesamt 34 gefährdeten Welterbe-Stätten aus 30 Ländern.

Die Kulturlandschaft des Dresdner Elbtals könnte als zweite Welterbestätte in Deutschland auf die Rote Liste gesetzt werden, erklärte die Deutsche UNESCO-Kommission. Die Beeinträchtigung der Kulturlandschaft durch einen geplanten Brückenbau, die "Waldschlösschenbrücke", werde in den nächsten Tagen im Komitee verhandelt. Das Komitee berät bis Sonntag auch über Neueinträge in die Welterbeliste.
(epd, KNA, dr)

Hören Sie im domradio-Interview eine erleichterte Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner über die Ergebnisse der UNESCO-Tagung in Vilnius: "Die Bemühungen der ganzen Region wurden von der UNESCO mit ihrer Entscheidung gewürdigt."