Papst Franziskus Mittagsgebet auf dem Petersplatz

"Von Nächstenliebe und Nähe"

Papst Franziskus hat zu Dialog und Gewaltverzicht in Belarus aufgerufen und für den Libanon gebetet. Gleichzeitig rief er auf, in der Ferienzeit die wirtschaftlichen Nöte von Familien aufgrund der Corona-Krise nicht zu vergessen.

Papst Franziskus / © Alessandra Tarantino/AP (dpa)
Papst Franziskus / © Alessandra Tarantino/AP ( dpa )

Er verfolge die Lage nach der Wahl aufmerksam. Gerechtigkeit und Recht müssten respektiert werden, sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. "Ich empfehle alle Weißrussen dem Schutz der Gottesmutter und Friedenskönigin an", sagte das Kirchenoberhaupt. Beim dem Gebet vor dem Petersdom waren auch Besucher mit weißrussischen Flaggen zugegen.

Gebet für den Libanon

Papst Franziskus betet für den Libanon. Er denke weiterhin auch an andere dramatische Situationen weltweit, die den Menschen Leid verursachten, sagte das Kirchenoberhaupt.

Eine Explosion großer Mengen von Ammoniumnitrat im Hafen von Beirut am 4. August hatte mindestens 178 Menschenleben gefordert, mehr als 6.500 Personen verletzt und rund 300.000 obdachlos gemacht. Die Regierung des Landes trat zurück. Die Vereinten Nationen riefen am Freitag zu Spenden von insgesamt 565 Millionen US-Dollar (478  Millionen Euro) für den Libanon auf.

"Von Nächstenliebe und Nähe"

Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, in der Ferienzeit die wirtschaftlichen Nöte von Familien aufgrund der Corona-Krise nicht zu vergessen. Viele hätten ihre Arbeit verloren und nicht zu essen, sagte er. Die Sommerpause solle zwar der Entspannung von Körper und Geist dienen, aber auch "von Nächstenliebe und Nähe zu diesen Familien begleitet sein", so das Kirchenoberhaupt.

"Es ist ein Herz, das uns liebt"

Das Akzeptieren eigener Schwächen gehört nach den Worten von Papst Franziskus zum Christsein. Derjenige Glaube sei groß, der die Lebensgeschichte mit ihren Wunden, Missgeschicken und Sünden vor Gott bringen und ihn um Heilung bitten könne, sagte er beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Dazu gehöre Mut.

Franziskus rief dazu auf, sich mit den schmerzlichen Seiten der eigenen Biografie zu konfrontieren. "Es gibt immer hässliche Sachen in einer Geschichte, immer", sagte der 83-jährige Jesuit. Die Selbstprüfung sei möglich, wenn man das Antlitz Jesu und sein Mitleid vor Augen habe: "Es ist ein Herz, das uns liebt, so wie wir sind, ohne Schminke", sagte der Papst.


Demo gegen Verletzung der Menschenrechte in Belarus / © Paul Zinken (dpa)
Demo gegen Verletzung der Menschenrechte in Belarus / © Paul Zinken ( dpa )

Nach der schweren Explosion in Beirut: Bagger entfernen Trümmer / © Marwan Naamani (dpa)
Nach der schweren Explosion in Beirut: Bagger entfernen Trümmer / © Marwan Naamani ( dpa )
Quelle:
KNA